Servus mitanand,
eine Jahrhundertwende bringt meist Veränderung mit sich und der Kader unserer Mannschaft schmückt sich zur Jubiläumssaison mit vielen neuen Gesichtern. Was die sportliche Lage betrifft, stehen viele Fragezeichen über dem Sportpark. Können Trainerteam und das Gerüst um Markus Schwabl die Neuzugänge zu einer Einheit formen und dabei weiterhin jungen Spielern viele Erfahrungswerte in der dritten Liga bieten? Können die Abgänge beinahe aller Leistungsträger überhaupt kompensiert werden? Und überarbeiten sich die Schwabls in der Post-Welzmüller-Ära nicht?
Fragen über Fragen. Werden euch diese im folgenden Text beantwortet? Nein! Es geht um Vergangenes und Neues. Mein persönliches Sylvester ist nämlich der Deadline Day am 31. August und so richten wir den Blick natürlich nach vorne, aber schauen noch einmal gemeinsam in den Rückspiegel und lassen all das, was die letzten Monate passiert ist auf uns wirken. Vizekusen ist Meister, Seppi Welzmüller ist Doktor und normale Kartoffeln sind auf der 1. Und euer moneyschwabl hat seine Tastatur wieder gefunden: Also, auf gehts!
Die taktische Metamorphose in 23/24
Egal ob Takitkfuchs im F-Jugendbereich, leidenschaftlicher Football Manager Connaisseur, Follower von Manuel Baums Tiefenlauf „Analysen“ auf TakTik ähh TikTok, oder Genießer von Erik Mejiers „Deutsche Vermögensberatung Halbzeitanalysen“, jeder würde die taktische Marschroute der SpVgg Unterhaching seit Sandro Wagners Masterclass in wenigen Worten beschreiben können: defensive Stabilität hat höchste Priorität, nach Ballgewinnen fliegt der Ball postwendend in Richtung der Kanisterköpfe von Fetsch und Hobsch. Doch zum Glück vereine ich all die oben genannten taktischen Ausbildungen in einer Person, sodass ich thematisch gesehen etwas tiefer gehen kann, als es Hobsch mit einem Tiefenlauf jemals schaffen könnte.
Zur Wahrheit gehört, dass Marc Unterberger in seiner Debütsaison im Profibereich das Rad nicht neu erfunden hat, aber ein funktionierendes System einfach über den Haufen zu werfen, wäre wie, wenn im Wirtshaus am Stadion plötzlich italienische oder indische Küche angeboten würde. Moment mal, hat es alles schon gegeben, aber ihr wisst, was ich meine. Nun ja Unterberger, Unterhachings Antwort auf Daglfings Hürzeler, coachte aber natürlich alles andere als ideenlos, denn neben der ansehnlichen Punktausbeute und den noch ansehnlicheren Auftritten bei Magenta Sport, konnte der baldige Inhaber einer Pro-Lizenz besonders eine Weiterentwicklung des zuweilen biederen Offensivspiels vorweisen.
Mit Platz 9 und 55 Punkten hat wohl vor der Saison, trotz der unvergesslich leidenschaftlichen Auftritten in den Aufstiegsspielen, niemand rechnen können. Statistisch gesehen ist wohl die Auswärtsschwäche in der letzten Saison das größte Manko, denn während man zu Hause 58% der Duelle für sich entschied, waren es auswärts lediglich 26%. Die Heimspiel-Hachingfans wird‘s freuen. Das wird auch an den erzielten Toren klar: 1,68 Tore erzielte unsere Truppe pro Heimspiel, auswärts nur 0,95. Und ebenso kassierten wir auswärts 1,58 Tore und daheim bloß 1,0 pro Spiel.
Aber jetzt mal im Detail!
Gegen den Ball
Begonnen mit dem Spiel ohne eigenen Ballbesitz: Hier sind Zweikampfstärke, Disziplin und Leidenschaft die Prädikate der vergangenen Saison und ich vermute stark, dass sich an diesen nicht viel ändern wird. Hat der Gegner den Ball in den eigenen Reihen ist die Steuerung des Balls oberste Priorität und die organisierte Staffelung im Raum führt dazu, dass der Gegner den Ball auf die Außen spielt. Im Mittelfeldpressing greift hier dann häufig die Pressing-Falle. Hobsch war meist der Stürmer, der im so entstandenen 4-4-1-1 die tiefere Rolle übernahm, um die Anspielstationen im Zentrum in seinen Deckungsschatten zu bringen. Die beiden Viererketten verschieben dabei ballorientiert. Dass dieses Spiel gegen den Ball nicht besonders druckvoll ist, erkennt man an den PPDA, Passes per Defensive Action, also wie viele Pässe der Gegner spielen kann, bis es zu einer aktiven Defensivaktion kommt. Hier lag der Wert in der vergangenen Spielzeit bei 11,1. Dieser Wert zeigt jedoch auch, dass sich unsere Elf im gegnerischen Ballbesitz alles andere als ausschließlich den Bus geparkt hat. Denn für mich auffällig war diesbezüglich das Pressingverhalten bei Standards im letzten Drittel der Gegner. Hier wurde tatsächlich hoch geschoben und möglichst viel Druck auf den Ballführenden ausgeübt. Im eigenen letzten Drittel standen dann die beiden 4er Ketten ziemlich eng und den Innenverteidigern wurde ein „Durchverteidigen“ ermöglicht: Also falls ein gegnerischer Stürmer sich fallen ließ, wurde er von einem der beiden Innenverteidiger konsequent verfolgt, um diesem keine Zeit zum Aufdrehen zu geben, der entstandene Raum hinter ihm wurde dann wiederum von einem der defensiveren Mittelfeldspieler geschlossen. Insgesamt führte auch unsere Spielweise gegen den Ball dazu, dass die Gegner dazu gezwungen waren, den Ball weit zu schlagen (was keine hohe Erfolgsquote verspricht) oder gegen unsere leidenschaftlich verteidigende Mannschaft die Zweikämpfe zu suchen.
Mit dem Ball
In meinen Augen haben wir uns vor allem durch die offensiven Neuverpflichtungen für die aktuelle Spielzeit etwas flexibler und weniger ausrechenbar aufgestellt. In der Saison 23/24 versuchte Haching besonders die naturgemäßen Stärken des Kaders auszunutzen. Mit Vollath gab es einen Torwart, der gerne risikoreiche Pässe spielt und dabei ein sehr gutes Ballgefühl bewies. So ist es nur folgerichtig einen der kopfballstärksten Spieler in Liga 3, der dazu noch mehr Erfahrung in Zweikämpfen hat, als ich im Weißbierglasstemmen, hoch anzuspielen. Fetsch musste dabei die Bälle nicht zwingend fest machen, sondern auch den Kampf um den zweiten Ball entscheidend beeinflussen. Denn sobald der Ball in höherer Position erobert oder gehalten werden konnte, ging es meist ohne Umwege in Richtung des gegnerisches Sechzehners. Häufig wurde durch Spielverlagerung der aufrückende Schwabl gesucht, der das Spielgerät dann in seiner unvergleichlichen Manier in den Sechzehner schaufelte. Der Linksverteidiger spielte bei uns meist etwas konservativer, obwohl mir der Ansatz mit Bauer, welcher mit seinem starken Rechten dann invers in die Mitte zog, vor seiner Verletzung gut gefiel. Max „Lamborghini“ Lamby und Ortel waren in ihrem Offensivdrang etwas konservativer und sicherten hinter Keller ab, da dieser mit Abstand die meisten Dribblings pro 90 Minuten und gezielt 1 gegen 1 Situationen suchen sollte. Das Tempo im Aufbauspiel war im allgemeinen jedoch relativ langsam, sodass sich die beiden Viecher in der vordersten Reihe einen positionellen Vorteil verschaffen konnten. Alles in allem war unser Offensivspiel zwar nicht das ansehnlichste, dafür jedoch sehr effektiv, was die Relation von Torabschlüssen zu Vorstößen ins letzte Drittel betrifft. Hervorzuheben ist noch die Stärke unserer Standards, da wir mit Skarlatidis und Maier wohl zwei der besten Schützen der Liga halten konnten, weshalb ich diesbezüglich sehr optimistisch für die aktuelle Saison bin.
Schlüsselspieler
Was den Blick auf die Key-Player unserer Mannschaft der vergangenen Saison betrifft, blutet mein Herz, da uns beinahe alle verlassen haben, was wiederum ein Grund dafür ist, dass wir dieses Jahr mal wieder als Abstiegskandidat gehandelt werden (müssen)!?
Vollath: In beinahe allen Torhüterstatistiken vorne mit dabei gewesen. Persönlich finde ich sein dominantes Auftreten, Stellungsspiel und seine Reaktion in Eins gegen Eins Situationen überragend.
Schifferl: Ein Zweikampfmonster Par excellence. Unzählige Drucksituationen hätten wir ohne den österreichischen Schlaks wohl nicht unbestraft überstanden. Einziges Manko ist die fehlende Technik und Ruhe im Aufbauspiel, weshalb ihm die ganz große Karriere wohl verwehrt bleibt.
Keller: Ein Wunderknabe! Schon im ersten Saisonspiel in Regensburg deutete Keller an, was in ihm steckt und dies untermauerte er mit beeindruckender Konstanz über die gesamte Saison hinweg.
Skarlatidis: Gefühlt ein Raumdeuter mit feinem Fuß. Tauchte über 90 Minuten auf dem ganzen Platz auf und seine Pässe mit dem Außenrist sind eine Augenweide. Wie bereits erwähnt waren seine Standards oft der Game-Changer.
Fetsch: Das menschgewordene Kopfballungeheuer. Ich bin mir sicher, dass Fetsch mit seiner Kopfballtechnik und Durchsetzungsstärke auch in der Bundesliga für ein paar Buden gut gewesen wäre.
Der Kader der Saison 24/25
Pfiad‘s eich!
verwehrter Durchbruch
Heilmair: Der junge Keeper konnte zwar in 8 Spielen zwischen den Pfosten in der Regionalliga Bayern sein Potenzial andeuten. Ich gehe hier jedoch davon aus, dass es durch die Situation um Konstantin Heide keinen Platz mehr für Hannes gegeben hat und er so im Sinne seiner Entwicklung den Schritt zurück zum FC Bayern II macht. Wie weit er es noch schaffen kann, wird spannend zu beobachten. Aktuell gab es für ihn noch keine Chance in der Regionalliga Bayern.
Hirtlreiter: Ebenfalls in der Regionalliga Bayern kickte Andi Hirtlreiter bereits vergangene Saison per Leihe für den TSV Buchbach. Da er sich auch dort noch nicht als Stammkraft etablieren konnte, reicht es für den Flügelstürmer wohl nicht mehr in der Vorstadt.
Gottmeier: Josef Gottmeier geht einen ähnlichen Weg. Seine Leihe zu Vilzing scheint jedoch bereits zu fruchten. So gelang dem Mittelfeldspieler in 6 Partien in der vierthöchsten Spielklasse bereits eine Vorlage. Weiter so „Gott“!
Grob: Kam in der U17 zu Haching und hat mit 21 Jahren bereits 35 Regionalliga- und 2 3. Ligaeinsätze in seiner Vita stehen. Besonders seine Physis war für sein Alter eigentlich beeindruckend. Der 6er ist aktuell vereinslos, sollte aber in meinen Augen einen Markt für sich finden.
Gibts jetzt eigentlich eine Kooperation?
Offiziell ist noch nichts verkündet worden, dennoch sollten die Transfers von Krattenmacher, Adu und Keller schließen lassen, dass der FC Bayern von unserem NLZ sehr gerne profitieren möchte. Wie das ganze finanziell nun gestaltet wird, kann euer moneyschwabl nur durch Hefesatzlesen am Weißbierglasboden orakeln. Krattenmacher wechselt per Leihe direkt weiter und machte gegen seinen neuen Stammklub in der ersten Runde des DFB Pokals gleich einen guten Eindruck. Ebenso konnte er in drei Zweitligaspielen seine außerordentliche Technik andeuten. So wird Krattenmacher wohl nur noch in meinem Football Manager Save zur Vereinslegende, aber im echten Leben traue ich diesem Ausnahmetalent den Weg bis ganz nach oben zu. Und wer weiß, vielleicht erleben wir ja seinen Bruder Wesley auch schon bald in der dritten Liga am Ball. Ähnlich und doch anders sieht es bei Aaron Keller aus, der filigrane Flügelflitzer verlängert scheinbar den Vertrag bei uns, um dann per Leihe in die zweite Liga zu wechseln. Wenn da nicht schon mehr dahinter steckt?! Und Gibson Nana Adu bleibt erstmal in der Vorstadt. Wahrscheinlich würde er woanders auf ähnlichem Niveau nicht so viel Spielzeit erhalten und kann weiterhin in ruhigen Gefilden auf und neben dem Platz an sich arbeiten. Ich hab auf alle Fälle Bock den Jungen noch ein paar Mal in unserem Trikot zu sehen.
Giasing, Sechzge, woaß gar ned wos‘d da mechst, he!
Also eigentlich könnt ich da jetzt schon einen grantigen Text ablassen, was man sich erlauben kann, aber wenn man die Transfers einzeln runter bricht, ist das für sich genommen irgendwie erträglicher.
Hobsch:
Also Hobschi, der nebenbei bemerkt zweiter in der ewigen Rekordtorschützenliste hinter Hain ist, ist durch seinen Vater wohl sehr 60 affin und da die Nachbarn durch die schiere Menge an Fans auch eine größere Strahlkraft haben und noch dazu mehr Gehalt bezahlen, kann man diesen Transfer aus Spielersicht schon verstehen. Aus Fansicht werde ich das unvergleichliche Duo mit ihm und Schwabl sehr vermissen. Als Stürmer war er letzte Saison hochengagiert. Für die Spielweise gegen den Ball opferte man oft Hobsch, der im gegnerischen Spielaufbau die Spielfeldmitte abdeckte. So ackerte er oft viele Kilometer pro Spiel, wodurch ihm im Ballbesitz oft ein paar Körner fehlten. Und wenn das Chaos in Giesing weiter anhält, könnte Schwabl Jr. seinen Zapfhahn-Kompagnon vielleicht bei einer Runde Schafkopf zum Heimkommen überreden. Der aktuelle Löwentrainer scheint immerhin noch nicht auf den bulligen Stürmer zu setzen.
Schifferl:
Der blonde Drei-Master aus Österreich war vergangene Saison an uns ausgeliehen und ein absoluter Schlüsselspieler. Das Wegverteidigen wurde ihm in die Wiege mit Überlange gelegt und das hat die 60 Geschäftsstelle dazu bewogen, 150 Tausend Euro auf den Überweisungsträger zu schreiben. Klar nach den Abgängen, hätte man sich wünschen können, dieses Geld in Schifferl zu investieren, um keine neue Baustelle aufzumachen. Wie es im Fußball und dort vor allem bei Verhandlungen läuft, steht aber auf einem anderen Blatt. Was an Gehalt, Prämien und dergleichen ein paar Kilometer weiter gezahlt werden kann, würde wahrscheinlich unser Gehaltsgefüge sprengen. Hier bin ich trotzdem sehr enttäuscht, dass wir uns scheinbar nicht weit genug strecken konnten, denn war er zwar noch kein Aushängeschild für Haching, aber an ihm hätte man bestimmt eins anbringen können. Vielleicht ist dieser Transfer auch ein Learning für unseren jungen Sportdirektor, dass manchmal eine Kaufoption, so utopisch sie bei Leihbeginn auch sein mag, sich durchaus auszahlen kann.
Vollath:
Der wohl umstrittenste Transfer seit Luis Figo. Viel wurde diskutiert und sich gegenseitig vorgeworfen. Zwar hatte der Keeper vergangene Saison 14 weiße Westen, der Abgang endete dann dennoch in einer kleinen Schlammschlacht. Nicht gezahltes Gehalt für die Tätigkeit als Nachwuchs-Torhüter-Koordinator, weshalb Vollath hinschmiss. Ohne dieser Tätigkeit wollte er in die Konkurrenzsituation mit Heide gehen, welcher wiederum seinen Stammplatz mündlich sicher hatte. Aber ablösefrei sollte er auch nicht gehen dürfen und Schwabl erneuerte das Vertragsangebot in einem Interview. Was da hinter den Kulissen abging, wissen wohl nur die Beteiligten selbst. Am Ende wechselt Vollath zu Sechzig. Dass der frischgebackene Papa nicht direkt weit wegziehen möchte ist auch nachvollziehbar und so startet er vor Löwen-Urgestein Hiller als Stammtorwart in die neue Saison. Schau ma mal was wird.
weitere Abgänge
Doch das wars noch lange nicht, ein paar Spieler sind auch noch ein paar Kilometer weiter gezogen, oder legen die Füße hoch.
Stark:
Ein Paniktransfer? Vielleicht ein bisschen. Der alte Weggefährte von Markus Schwabl wurde für eine Halbserie verpflichtet und ohne eben jene Connection hätte Stark wohl nicht mehr die Schuhe für einen Aufsteiger aus der dritten Liga geschnürt. Vor allem Verletzungspech machte einen weiteren Defensivakteur unverzichtbar, sodass Markus den erfahrenen 6er nach einem Weißbier zu viel überreden konnte. Ich denke aber, dass dies die letzten Spiele für Yannick Stark auf professioneller Ebene waren.
Bauer:
Ohne seiner schweren Verletzung hätte Bauer wahrscheinlich noch lukrativere Angebote als vom KSC erhalten. Denn er bringt (fast) alles mit, um als moderner Außenverteidiger auf hohem Niveau zu bestehen. Sein tiefer Schwerpunkt gepaart mit der physischen Balance machen es dem Gegner schwer im Zweikampf gegen ihn zu bestehen. Ich hoffe für ihn, dass er ohne schwere Verletzung in seiner Karriere weitermacht und dann kann man sich auf eine spannende Karriere gefasst machen.
Westermeier:
Dieser Transfer hat mich schon etwas geschockt, obwohl es abzusehen war. Der Aushilfskapitän war schon nicht ein mal mehr im Mannschaftsrat, weshalb ich mir sicher wahr, dass ein Wechsel bevorsteht. Warum er ein Jahr vor Vertragsende ablösefrei wechselt, bleibt für mich ein Rätsel. Ich hoffe, dass dort etwaige Boni, Weiterverkaufsbeteiligungen oder Ähnliches verhandelt wurden, denn Westermeier war für mich ein absolutes Juwel. Der Busquets der dritten Liga strahlt trotz des jungen Alters eine enorme Ruhe am Ball aus, hat eine brutale Physis und scheint einen sehr professionellen Charakter an den Tag zu legen. Hannover 96 wird sicherlich Spaß an ihm finden und ich denke es ist nur eine Frage der Zeit, bis Westermeier zum Zweitligakader stößt.
Fetsch:
Viele Worte bedarf es nicht für Fetsch, hat er doch auf dem Feld alles abgerissen. Etwas Oldschool gibt der Zielspieler einem Kader eine schwer zu verteidigende Komponente mit seiner unvergleichlichen Kopfballtechnik. In seinem Alter das Angebot vom Absteiger Freiburg II zu bekommen, um dort als erfahrener Ankerspieler in der Nähe seiner Heimat zu kicken, ist ein gutes Match.
Maxi Welzmüller:
Das Bild vom letzten Saisonspiel spricht Bände. Der verlorene Sohn kehrte zurück und absolvierte insgesamt 115 Spiele in Rot-Blau. Maxi war ein technisch versierter Mittelfeldspieler, der sich für keine Drecksarbeit zu schade war. Kein Wunder, dass er beim FC Bayern II als Leitwolf für die jungen Leute fungieren sollte und dies in Haching weiterführte. Genieße deinen fußballerischen Ruhestand!
Pfiadi Seppi!
Für den Doktor, der selbst oft auf Krücken lief, bedarf es eigentlich eines eigenen Artikels. Josef „Seppi“ Welzmüller war und ist Unterhaching. 10 Jahre spielte der Innenverteidiger für die Vorstadt und kämpfte sich aus zahllosen Verletzungen zurück. Zu seinem Zenit war er in der Aufstiegssaison und beim Klassenerhalt eine tragende Säule. Schade, dass er seinen Posten als technischer Leiter wieder aufgegeben hat, aber ich denke, dass er durch seine Studien besonders beim FC Bayern Begehrlichkeiten wecken konnte und seine Karriere nach der Karriere beim deutschen Rekordmeister in der Geschäftsstelle weiterführen wird. Wer hier nostalgische Eindrücke zu unserem Capitano haben möchte, sollte unbedingt die Podcast Folgen von „Vorstadtgeflüster“ mit ihm und Markus Schwabl hören.
Grias eich!
Das Fußballgeschäft ist hart und sowohl Ball als auch Rubel müssen weiterrollen. Deshalb lassen wir alle Sentimentalitäten hinter uns und widmen uns den Neuen. Und das sind a paar.
Eisele:
Der Torhüter bringt viel Erfahrung mit und hat wohl die Rolle als Mentor für die jungen Wilden akzeptiert. Im Fall der Fälle eine gute bis sehr gute Verpflichtung für die Back-Up Rolle im Tor in Liga 3.
Knipping:
Ein weiterer erfahrener Spieler. Der 1,90m große Knipping soll der Abwehr Stabilität bringen und das Aufbauspiel mit seinem linken Fuß bereichern. Kam per Leihe aus Sandhausen und zahlte das Vertrauen von Unterberger gleich im ersten Spiel mit einem Tor zurück.
Schlicke:
Bringt körperlich alles mit, um mal ein großer zu werden. Hat auch einen starken Linken, was für den Spielaufbau immer gefragt ist. Mit seinen 18 Jahren noch unerfahren, könnte aber schnell eine Option für die erste Elf werden. Als ablösefreier Transfer ein Coup und könnte ein (finanzielles) Versprechen für die Zukunft werden.
Martens:
Ein weiterer 18-Jähriger Innenverteidiger, der ablösefrei kommt. Wird erst einmal in der zweiten Mannschaft zum Zug kommen. Mal sehen, ob und wann er seine Chance erhält.
Hennig:
Der 17-Jährige Hennig kommt per Leihe von den Bayern, da wir auf der Linksverteidiger-Position neben Lamby eine Option brauchten. Hat sich in zwei Partien bereits ordentlich präsentiert und bringt viel Dynamik auf der linken Außenbahn mit.
Littig:
Für mich einer der spannendsten Transfers. Der gebürtige Bayreuther kommt wie Schlicke nach Vertragsende aus Fürth und laboriert derzeit an einer Schulterverletzung. Ich denke er wird nach seiner Genesung auf der Sechs gesetzt sein.
Seidel:
Ein weiterer verlorener Sohn ist zurück. Einst der Rekordhalter des jüngsten Debütanten in Unterhaching. Mal sehen, ob er sein Potential ausschöpfen kann und eine echte Alternative wird. Nach seinem Schritt nach Meppen läuft er aktuell für unsere Zwoate auf.
Breuer:
Zu Andy Breuer gibt es etwas mehr zu sagen. Der zentrale Mittelfeldspieler galt als Saarbrückener Eigengewächs als Riesentalent, sodass angeblich Vereine wie der BVB am beidfüßigen Techniker dran waren. Er schaffte es in Saarbrücken jedoch nicht sich durchzusetzen und will wahrscheinlich den Schritt zurück machen, um dann zwei nach vorne zu gehen. Ich hoffe er zeigt, das was sein Name zu versprechen schien in der Vorstadt. Wir sind da eher die Durchgangsstation.
Simic:
Noa-Gabriel Simic kam als großes Talent vom FC Augsburg zu Borussia Dortmund. Der Linksfuß fühlt sich auf Rechtsaußen wohl und akklimatisiert sich ebenfalls in der zweiten Mannschaft.
Ihorst:
Auch Luc Ihorst ist ein spannender Name. Ausgebildet beim SV Werder machte er dort als junger Spieler 10 Minuten in der Bundesliga. Über Osnabrück und Braunschweig kam Ihorst dann nach Unterhaching. Leider war der bullige Stürmer in der Vergangenheit auch des Öfteren von Verletzungen gebeutelt. Konnte aber in Osnabrück bereits andeuten, was in ihm steckt, wenn er fit bleibt. Ansonsten freuen sich die Physios über Arbeit, wenn Seppi schon nicht mehr da ist.
Jastremski:
Lenn Jastremski kann trotz seines zarten Alters bereits als Wandervogel bezeichnet werden. Der in Wolfsburg ausgebildete Stürmer hat wohl weniger Schuld daran, als die Leihen, die der FC Bayern für ihn arrangierte. Vielleicht kann er mit einem Zwei-Jahres Vertrag hier Fuß fassen und sich neben Kügel oder Ihorst durchsetzen.
Kügel:
Julian Kügel ist der dritte Neuzugang im Sturm mit 1,90m und kommt ablösefrei von Ingolstadt. Als Joker konnte er letztes Jahr in Ingolstadt bereits überzeugen und machte in den ersten Saisonspielen einen tollen Eindruck. Weicht gerne auf die Außen aus, kommt mit Dynamik und hat bereits zwei Vorlagen zu Buche stehen. Top Transfer.
Winklbauer:
Ja der Winklbauer ist eher die Sorte Drecksack unter den Fußballern und so lange er auf der eigenen Seite steht ist das geil. Doch bei Burghausen hat er sich in unserer Kurve nicht gerade. beliebt gemacht. Er wird neben der Eingewöhnungszeit in Liga 3, sowohl Trainerteam, als auch Fans mit viel Leidenschaft und Theatralik von sich überzeugen müssen. Ich habe aber jetzt schon Bock auf ihn, wenn wir auf Zeit spielen müssen und er eingewechselt wird.
Ausblick
Insgesamt steht meinem Hype nichts im Wege für die Saison zum 100 Jährigen Vereinsbestehen. Im Gegensatz zur vergangenen Saison haben wir viele neue Gesichter im Sportpark und viele erfahrene Schlüsselspieler und talentierte Eigengewächse haben den Stall verlassen. Es hängt also viel am Trainerteam und den etablierten Spielern aus der Truppe eine Einheit zu formen, die auch für schlechte Zeiten gewappnet ist. Zwei bittere Auswärtsniederlagen haben wir bereits wegstecken müssen und hier wird es zum Learning kommen, damit die restliche Spielzeit nicht von den Heimspielen abhängig ist. Sportlich wird die Entwicklung von Heide interessant werden, denn ein junger Keeper birgt auch immer ein hohes Risiko. Nicht zum Spaß haben Torhüter ihr Karrierehoch jahrelang nach Feldspielern, denn Erfahrung spielt eine große Rolle auf dieser Position. Da ich aber Heide als integer wahrnehme und er in einem ruhigen Umfeld arbeiten kann, denke ich, dass er an seinen Aufgaben wachsen wird und zu einem starken Rückhalt werden kann/muss. Darüber hinaus bleiben Spieler der vergangenen Spielzeiten wie Schwabl, Stiefler, Waidner, Ortel, Skarlatidis und Maier das tragende Gerüst der Mannschaft und diese müssen mit gutem Beispiel voran gehen. Nach der Niederlage in Dortmund wären drei Punkte im kommenden Heimspiel gegen Essen ein wichtiger Push für das Selbstbewusstsein. Ich traue der Mannschaft einiges zu und werde bestimmt bald wieder meinen Senf dazu geben. Wer das auch möchte folgt einfach moneyschwabl auf Instagram und lässt mich wissen, was ihr von Markus Schwabls Arbeit haltet.
Wir lesen uns bald wieder!
Auf geht‘s Haching!