MoneySchwabls Analyse SpVgg Unterhaching – Rot Weiß Essen

Servus mitanand, 

halb Fußballdeutschland ist spätestens seit der diesjährigen Europameisterschaft einem Ohrwurm anheimgefallen. Ob unter der Dusche oder auf dem Nachhauseweg aus der Lieblings-Boazn, die Kriminalisierung des Abbrennens pyrotechnischer Gegenstände wird musikalisch in Frage gestellt. Dass es sich bei dieser Thematik um eine langjährige Grundsatzdiskussion handelt, ist hinlänglich bekannt und diese Diskussion ob der Sinnhaftigkeit dieser optischen Supportunterstützung sprengt nicht nur den Rahmen dieses Blogs, sondern ist zudem noch älter als Van Halens „Jump“ als Einlaufmusik. 

Deshalb verliere ich hierzu nur wenige Sätze, die meine subjektive Meinung zu diesem Thema verdeutlichen sollen und dass es hierbei natürlich diverse andere sinnvolle Argumente für beide Seiten gibt, ist als selbstverständlich zu betrachten. Ich persönlich finde Pyroshows einfach oft ästhetisch und beeindruckend. Natürlich sind Rauchtöpfe, Bengalos et cetera gesundheitsschädlich und können unter Umständen, allen voran der verantwortungslose Gebrauch dieser, gefährlich sein. Soweit ist dies in der Silvesternacht nicht anders. Hier möchte ich anmerken, dass der Sinn von Böllern, unabhängig des Kontextes, ohnehin ein Rätsel bleibt und für nichts als einen Schreckmoment des näheren Umfeldes sorgt. Der Grund dafür, dass Pyrotechnik, im Kontext Fußball, manchmal unkontrolliert, manchmal verantwortungslos abgebrannt wird, liegt einzig an der Existenz des Verbots, denn wäre es Kurven gestattet, beispielsweise in bestimmten Bereichen des Blocks Pyro zu zünden, könnte dieser Prozess organisiert werden und Schäden des Umfelds minimiert werden. Und paradoxerweise nutzen DFB, DFL und die jeweiligen Vereine, trotz Sanktionen gegen Gruppen, Kurven und Individuen, dann die entstandenen Bilder aus Choreographien für die Auslandsvermarktung, denn die Stimmung in deutschen Stadien lässt sich brillant verkaufen. Ähnlich wie bei der Entkriminalisierung von Cannabis sollte es die Verantwortlichen zu einem Paradigmenwechsel bezüglich Pyrotechnik bewegen, denn gezündet wird weiterhin und die Fans können am Besten geschützt werden, wenn den Kurven die Möglichkeit gegeben wird, die Aktionen anzumelden, zu kontrollieren und so dann schöne Bilder zu kreieren ohne Gefährdung für Dritte und Sanktionen für den Verein zu verursachen.

Und bevor wir uns dem Geschehen auf dem Platz widmen, müssen wir dennoch über die Geschehnisse rund um den Boykott der aktiven Fanszene der Spielvereinigung sprechen. Beim Heimspiel gegen Rot-Weiß Essen gab es nämlich keine Unterstützung aus der Südtribüne. 

Wieso? Die harten Fakten sind für mich hanebüchen. In den unzähligen Stunden meines Lebens, die ich auf der Südtribüne verbracht habe, kann ich die Pyroaktionen der Heimfans an wahrscheinlich zwei Händen abzählen, sodass bei Haching der Diskurs einer Gefährdungslage durch die aktive Szene obsolet ist. Unterhaching, wie auf den Spruchbändern auch zu lesen war, dient als Übungsplatz der Einsatzkräfte. Von Hochrisikospielen ohne Risiko, über Kollektivkontrollen, bis hinzu Übungen unter der Woche am Parkplatz, hier können sich Polizisten auf den Ernstfall vorbereiten. Und jeder, der jemals in den Genuss einer Fortbildung gekommen ist, die einen dermaßen motiviert all das Gelernte in die Praxis umzusetzen, kann die Polizisten nachvollziehen. Leider nur macht der Gelernte Inhalt in Unterhaching meist wenig Sinn. So kam es nach dem ersten Heimspiel dieser Saison und der damit verbundenen Choreografie zum Einlauf der Mannschaften zur Forderung der Polizei, dass zukünftig im Heimbereich keine Banner mehr angebracht werden dürften, damit die Kurve mit Argusaugen beobachtet werden kann. Scheinbar konnte im weiteren Verlauf der Verein vereinbaren, dass zwar Banner aufgehängt werden dürfen, jedoch Sichtfenster zur Kontrolle der Kurve freigelassen werden sollen. In meinen Argusaugen ist dies eine völlig überzogene Maßnahme und es bleibt zu hoffen, dass es diesbezüglich zu einer schnellen Einigung kommt, um die eigentlich positive Stimmung im Sportpark in den letzten beiden Jahren nicht im Keim zu ersticken, wie es ein Rauchtopf machen würde. 

Exkurs: Der Zufall als heimlicher Spielmacher – Wie Fortuna und Big Data den Fußball aufmischen

Dieser Exkurs ist an alle gerichtet, die die ersten zehn Minuten der Partie gegen Essen aufmerksam verfolgt haben oder die Möglichkeit haben sich diese über Magenta erneut anzutun, denn wer nach diesen Sequenzen nicht an Zufälle glaubt, glaubt auch, dass die aktuelle Champions League Reform, den kleineren Klubs einen Vorteil verschafft.

An der Deutschen Sporthochschule Köln hat man den Fußball gründlich unter die Lupe genommen und herausgefunden, was wir schon lange vermutet haben: Der wahre Spielmacher auf dem Platz ist der Zufall. Während sich Trainer und Analysten über taktische Finessen und ausgeklügelte Spielzüge den Kopf zerbrechen, zeigt eine Studie des Instituts für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, dass es oft Fortuna, nicht die aus dem letztjährigen DFB Pokal-Spiel, ist, die den Ball ins Netz befördert – oder eben auch nicht.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel Memmert wurde die bislang größte Big-Data-Studie zum Thema Zufall im Profifußball durchgeführt. Die Forscher analysierten stolze 7.263 Tore aus der englischen Premier League und stellten fest: Fast jedes zweite Tor (46%) war das Ergebnis eines zufälligen Ereignisses. Da fliegt der Ball nicht geplant ins Tor, sondern weil er vom Pfosten zurückprallt oder ein Abwehrspieler ungewollt zum Torschützen wird. Abgefälschte Schüsse, Distanzschüsse oder einfach nur ungeschickte Abwehraktionen – der Zufall lauert überall.

Die Erkenntnisse der Studie bringen selbst die größten Fußballexperten ins Grübeln. Denn bisher konzentrierte sich die Forschung vor allem auf planbare Erfolgsfaktoren, die sich im Training systematisch verbessern lassen. Doch wie soll man den Zufall trainieren? Ist es wirklich möglich, unkontrollierbare Situationen bewusst zu erzeugen, um Fortuna ein Schnippchen zu schlagen? So können die langen Abschläge der vergangenen beiden Jahre in Richtung Fetsch als Kultivierung des Zufalls gesehen werden, denn wie und ob der Ball in den eigenen Reihen landet, kann kaum wiederholt trainiert werden und ist von unzähligen Faktoren abhängig. Und so ist auch unsere diesjährige pressing- und konterorientierte Herangehensweise dafür prädestiniert den Zufall in Zweikämpfen das Zünglein an der Wade sein zu lassen.

Interessanterweise zeigt die Studie auch, dass der Anteil der Zufallstore in der englischen Premier League, der besten Liga weltweit, in den letzten Jahren leicht gesunken ist – von 50% auf 44%. Die Forscher vermuten, dass dies mit der immer professionelleren Spielvorbereitung und der besseren technischen Ausbildung der Spieler zusammenhängen könnte. Aber eins bleibt sicher: Der Zufall wird auch in Zukunft für die eine oder andere Überraschung sorgen. Immerhin endeten mehr als 59+1 Prozent der ausgewerteten Spiele entweder mit einem Unentschieden oder einer knappen Tordifferenz von einem Tor. Ein einziges zufälliges Tor kann also den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Dass diese Faktoren, trotz fehlender Studien, in der dritten Liga zu potenzieren sind, liegt auf der Hand. Technische Defizite im Vergleich zu den Big-Playern des Fußballsports, weniger Trainingseinheiten unter weniger professionellen Bedingungen, die wiederum weniger Automatismen im Spielablauf ermöglichen, Unkonzentriertheit durch die geringere Ausdauer und viele andere strukturelle Faktoren, führen dazu, dass in tieferen Ligen der Zufall eine noch größere Rolle spielt. Und in allen Analysen dieses wunderbaren Spiels muss dieser Faktor im Hinterkopf behalten werden. Am Ende bleibt nur eines zu sagen: Der Zufall wird im Fußball oft unterschätzt, aber er spielt eine entscheidende Rolle.

Das zweite Heimspiel – die Analyse

Im vergangenen Artikel habe ich bereits angedeutet, dass eine taktische Metamorphose von Wagners spielerischem Ansatz, der stark an eine Version von Diego Simeones Athletico Madrid der 2010er Jahre erinnert, hin zu einem, der RB-Schule anmutenden, intensiven Pressingfußball vollzieht. Beide haben vor allem Kick and Rush beziehungsweise Steil-Klatsch Prinzipe zu Grunde. Dass der Fußball in Haching sich besonders zu dieser Saison verändert, liegt an den zur Verfügung stehenden Spielern. Wagner nutzte mit seiner Herangehensweise geschickt die Erfahrung, das Stellungsspiel, Körperlichkeit und Mentalität der Gruppe, um möglichst erfolgreich sein. Unser spielender Sportdirektor konnte der Mannschaft durch die Neuzugänge so verändern, dass eine neue Spielweise mehr Sinn macht und wird in der Analyse des zweiten Heimspiels gegen Rot-Weiß Essen deutlich.

Organisierte Abwehr

Begonnen mit dem Spiel gegen den Ball, ist der erste große Unterschied bereits offensichtlich. Anstelle auf das Mittelfeldpressing der vergangenen Spielzeit (siehe letzter Blogeintrag), setzt Unterberger jetzt viel mehr auf ein aktives und intensives Angriffspressing. Die Pressinglinie liegt häufig am gegnerischen Sechzehner und hatte zum Ziel den Essenern Defensivakteuren wenig Zeit für die Entscheidungsfindung zu bieten. Gepresst wird meist mit Mannorientierung, was besonders an Waidner und Ortel, die ihre Gegenspieler als zentrale Mittelfeldspieler bis in den Sechzehner verfolgten, deutlich wird. Es entsteht dabei also ein kollektives Gegenpressing, wobei erwähnt werden muss, dass es sich auch um eine Mischform aus Mann- und Passwegorientierung handelt, was wiederum an der passwegorientierten Positionierung von Ihorst erkennbar ist, während der zweikampfstarke Sturmpartner Kügel die Gegner aktiv anläuft. 

Genau durch dieses Pressingverhalten, was in der vergangenen Saison auch bereits bei gegnerischen Abstößen beobachtet werden konnte, entstand die 1:0 Führung nach dem Pausentee. Der Ball konnte hoch erobert werden und ins Zentrum gespielt, von hier abgelegt landet Ortels Schuss, nachdem er abgefälscht wird (welch Zufall) im kurzen Eck.

Mit dieser Mannorientierung wird dann durchverteidigt, also auch die Innenverteidiger Hoops und Knipping schoben immer wieder hoch, um den, sich fallen lassenden Stürmern, keine Luft zum Atmen zu geben. So war durch die aktive Verfolgung und starke Zweikampfführung durch die Hachinger Mannschaft kaum ein Aufdrehen der Essener Spieler möglich und öffnende Pässe konnten meist nur über die Außen und seltener durch die Halbräume gespielt werden. Da diese Spielweise besonders bei den Temperaturen vergangenen Sonntag ziemlich Kräfte zehrend ist, war ich vom Fitnesszustand unserer Truppe stark beeindruckt. 

Dabei hatte Essen in meinen Augen einen durchaus spannenden Ansatz für das Auswärtsspiel im Sportpark gewählt: konnte das Spiel bereits Richtung Mittellinie aufgebaut werden, verteidigte Haching in einem engen 4-4-2, um die Mitte durch die Unterstützung von Skarlatidis und Maier zu schließen und die Gäste auf die Außen zu lenken. RWE Coach Dabrowski versuchte die defensive Staffelung der Rot-Blauen mit einem 2-3-5 in Ballbesitz in letzter Linie zu überladen. Und um ehrlich zu sein, war der Faktor Zufall auch das ein oder andere Mal dafür verantwortlich, dass es kein Gegentor gab.

Nach Schwabls Gelb-Rot Gefährdung (auf die erste Gelbe gehe ich gar nicht erst ein) stellte Unterberger um, sodass Ortel die rechte Abwehrseite beackerte und Zentrich die defensivere Rolle im Mittelfeldzentrum übernahm. 

organisierter Angriff 

Die Ballbesitzverhältnisse der Partie gegen RWE zeigen bereits, dass es nicht im Interesse unserer Elf war den Ball lange und geduldig in den eigenen Reihen zu halten und das Spiel ruhig aufzubauen. 62% für Essen und 38% für Haching sprechen eine deutliche Sprache. Besonders am Umschaltverhalten nach Ballgewinnen ist der Spielansatz gut zu erkennen. Ballbesitzsicherung spielt nämlich keine Rolle, sonder viel mehr sehr vertikale Pässe auf die im Halbraum spielenden Skarlatidis und Maier oder ins Zentrum auf die entgegenkommenden Spieler. So entstanden aus diversen Steil-Klatsch-Steil Kombinationen aussichtsreiche Möglichkeiten. 

Einen organisierten Aufbau konnte ich bis zur Schlussphase nur bei ruhenden Bällen in der eigenen Hälfte  beobachten. Hier wurde im 2-4-2-2 aufgebaut und gelegentlich kippte Ortel in die rechte Innenverteidigung ab, damit Schwabl höher schieben kann. Doch selbst nach einem ruhigen Aufbau war das Ziel den Ball schnell ins letzte Drittel zu befördern. Hier waren besonders die Laufwege des Sturmduos und der äußeren Spielmacher im Halbraum entscheidend, ob und wie der Angriff weitergeführt wird. Ebenso gab es gelegentlich Durchbrüche über Außen, besonders wenn Ortel oder Waidner hinter dem gegnerischen Außenverteidiger in die Tiefe sprinteten. Durch diese schnellen Angriffsvorträge ergaben sich 1 gegen 1 Situationen in der letzten Kette und Ihorst hätte mit einem saubereren Kontakt bereits in der ersten Hälfte ein Tor erzielen können.

Standards

Auch zu den ruhenden Bällen selbst möchte ich noch zwei Gedanken verlieren. Zum Einen ist es für uns wirklich ein Segen mit Skarlatidis und Maier zwei unglaublich starke Standardschützen in der Mannschaft haben und es verwundert nicht, dass wir mal wieder durch einen Freistoß im Halbfeld getroffen haben. Diesmal brachte Maier den Ball punktgenau auf den kurzen Pfosten, wo Kügel, der am Sechzehner startet, seinem Gegenspieler entwischt und den Ball perfekt erwischt.

Der zweite Gedanke betrifft die Ecken der Essener. Sie versammelten sich auffällig im 5-Meter-Raum, da sie wohl das Spiel in Osnabrück analysiert haben. Denn Strafraumbeherrschung ist für einen Torwart ohnehin ein schwieriges Geschäft, welches besonders durch viele Erfahrungswerte verbessert werden kann. Mit Konstantin Heide haben nun wir einen Torwart, der hier noch unsicher wirkt. Umso schöner, dass er im zweiten Heimspiel mit einer weißen Weste davonkommt. 

Sonstiges

Boipelo Mashigo – Für mich einfach wunderschön den Südafrikaner wieder fit auf dem Platz zu sehen. In einem Dribbling in der Schlussphase konnte er seine unwiderstehliche Technik wieder andeuten. Ich hoffe, dass er diese Saison noch viel mehr Zeit zum Zaubern hat und vor allem verletzungsfrei bleibt.

Ortel wird, wenn er so weitermacht, als das bayrische Taschenmesser in die Hachinger-Geschichtsbücher eingehen. Einfach eine Augenweide ihm zuzusehen und mit diesem Laufpensum würde wahrscheinlich kaum ein Pferd mithalten.

Der Sturm – Mir gefällt einfach die Agilität der 3 neuen Stürmer, immer aktiv und hochengagiert. Die Jungs machen viel Spaß und werden mit Sicherheit noch für einige Tore gut sein.

Hoops i did it again – richtig guter Auftritt als Ersatz des gesperrten Stiefler. Hoffentlich hat die Abrissbirne ab und zu Bock die Füße hochzulegen, damit Hoops auch viele Minuten macht.

Am kommenden Samstag geht die dritte Liga dann mit dem Auswärtsspiel in Saarbrücken weiter, während unter der Woche das Toto-Pokal Spiel in Deisenhofen gewonnen wurde, sodass wir im Viertelfinale stehen. Schön zu sehen, dass der Pokal ernst genommen wird und Ihorst entwickelt sich zum Abwehrschreck in diesem Wettbewerb. Das Testspiel gegen Regensburg am Donnerstag ging mit 1:5 verloren, sollte aber wohl dazu dienen die Spielpraxis bei einigen Akteuren hochzuhalten. Ich hoffe, dass ich wieder regelmäßig Einträge posten kann und ebenso, dass ihr meine Artikel gerne lest, auch wenn ihr zufällig hier landet.

Wir lesen uns bald wieder!

Auf geht‘s Haching!

MoneySchwabls Saisonausblick

Servus mitanand,

eine Jahrhundertwende bringt meist Veränderung mit sich und der Kader unserer Mannschaft schmückt sich zur Jubiläumssaison mit vielen neuen Gesichtern. Was die sportliche Lage betrifft, stehen viele Fragezeichen über dem Sportpark. Können Trainerteam und das Gerüst um Markus Schwabl die Neuzugänge zu einer Einheit formen und dabei weiterhin jungen Spielern viele Erfahrungswerte in der dritten Liga bieten? Können die Abgänge beinahe aller Leistungsträger überhaupt kompensiert werden? Und überarbeiten sich die Schwabls in der Post-Welzmüller-Ära nicht?

Fragen über Fragen. Werden euch diese im folgenden Text beantwortet? Nein! Es geht um Vergangenes und Neues. Mein persönliches Sylvester ist nämlich der Deadline Day am 31. August und so richten wir den Blick natürlich nach vorne, aber schauen noch einmal gemeinsam in den Rückspiegel und lassen all das, was die letzten Monate passiert ist auf uns wirken. Vizekusen ist Meister, Seppi Welzmüller ist Doktor und normale Kartoffeln sind auf der 1. Und euer moneyschwabl hat seine Tastatur wieder gefunden: Also, auf gehts!

Die taktische Metamorphose in 23/24

Egal ob Takitkfuchs im F-Jugendbereich, leidenschaftlicher Football Manager Connaisseur, Follower von Manuel Baums Tiefenlauf „Analysen“ auf TakTik ähh TikTok, oder Genießer von Erik Mejiers „Deutsche Vermögensberatung Halbzeitanalysen“, jeder würde die taktische Marschroute der SpVgg Unterhaching seit Sandro Wagners Masterclass in wenigen Worten beschreiben können: defensive Stabilität hat höchste Priorität, nach Ballgewinnen fliegt der Ball postwendend in Richtung der Kanisterköpfe von Fetsch und Hobsch. Doch zum Glück vereine ich all die oben genannten taktischen Ausbildungen in einer Person, sodass ich thematisch gesehen etwas tiefer gehen kann, als es Hobsch mit einem Tiefenlauf jemals schaffen könnte. 

Zur Wahrheit gehört, dass Marc Unterberger in seiner Debütsaison im Profibereich das Rad nicht neu erfunden hat, aber ein funktionierendes System einfach über den Haufen zu werfen, wäre wie, wenn im Wirtshaus am Stadion plötzlich italienische oder indische Küche angeboten würde. Moment mal, hat es alles schon gegeben, aber ihr wisst, was ich meine. Nun ja Unterberger,  Unterhachings Antwort auf Daglfings Hürzeler, coachte aber natürlich alles andere als ideenlos, denn neben der ansehnlichen Punktausbeute und den noch ansehnlicheren Auftritten bei Magenta Sport, konnte der baldige Inhaber einer Pro-Lizenz besonders eine Weiterentwicklung des zuweilen biederen Offensivspiels vorweisen. 

Mit Platz 9 und 55 Punkten hat wohl vor der Saison, trotz der unvergesslich leidenschaftlichen Auftritten in den Aufstiegsspielen, niemand rechnen können. Statistisch gesehen ist wohl die Auswärtsschwäche in der letzten Saison das größte Manko, denn während man zu Hause 58% der Duelle für sich entschied, waren es auswärts lediglich 26%. Die Heimspiel-Hachingfans wird‘s freuen. Das wird auch an den erzielten Toren klar: 1,68 Tore erzielte unsere Truppe pro Heimspiel, auswärts nur 0,95. Und ebenso kassierten wir auswärts 1,58 Tore und daheim bloß 1,0 pro Spiel. 

Aber jetzt mal im Detail!

Gegen den Ball

Begonnen mit dem Spiel ohne eigenen Ballbesitz: Hier sind Zweikampfstärke, Disziplin und Leidenschaft die Prädikate der vergangenen Saison und ich vermute stark, dass sich an diesen nicht viel ändern wird. Hat der Gegner den Ball in den eigenen Reihen ist die Steuerung des Balls oberste Priorität und die organisierte Staffelung im Raum führt dazu, dass der Gegner den Ball auf die Außen spielt. Im Mittelfeldpressing greift hier dann häufig die Pressing-Falle. Hobsch war meist der Stürmer, der im so entstandenen 4-4-1-1 die tiefere Rolle übernahm, um die Anspielstationen im Zentrum in seinen Deckungsschatten zu bringen. Die beiden Viererketten verschieben dabei ballorientiert. Dass dieses Spiel gegen den Ball nicht besonders druckvoll ist, erkennt man an den PPDA, Passes per Defensive Action, also wie viele Pässe der Gegner spielen kann, bis es zu einer aktiven Defensivaktion kommt. Hier lag der Wert in der vergangenen Spielzeit bei 11,1. Dieser Wert zeigt jedoch auch, dass sich unsere Elf im gegnerischen Ballbesitz alles andere als ausschließlich den Bus geparkt hat. Denn für mich auffällig war diesbezüglich das Pressingverhalten bei Standards im letzten Drittel der Gegner. Hier wurde tatsächlich hoch geschoben und möglichst viel Druck auf den Ballführenden ausgeübt.   Im eigenen letzten Drittel standen dann die beiden 4er Ketten ziemlich eng und den Innenverteidigern wurde ein „Durchverteidigen“ ermöglicht: Also falls ein gegnerischer Stürmer sich fallen ließ, wurde er von einem der beiden Innenverteidiger konsequent verfolgt, um diesem keine Zeit zum Aufdrehen zu geben, der entstandene Raum hinter ihm wurde dann wiederum von einem der defensiveren Mittelfeldspieler geschlossen. Insgesamt führte auch unsere Spielweise gegen den Ball dazu, dass die Gegner dazu gezwungen waren, den Ball weit zu schlagen (was keine hohe Erfolgsquote verspricht) oder gegen unsere leidenschaftlich verteidigende Mannschaft die Zweikämpfe zu suchen.

Mit dem Ball

In meinen Augen haben wir uns vor allem durch die offensiven Neuverpflichtungen für die aktuelle Spielzeit etwas flexibler und weniger ausrechenbar aufgestellt. In der Saison 23/24  versuchte Haching besonders die naturgemäßen Stärken des Kaders auszunutzen. Mit Vollath gab es einen Torwart, der gerne risikoreiche Pässe spielt und dabei ein sehr gutes Ballgefühl bewies. So ist es nur folgerichtig einen der kopfballstärksten Spieler in Liga 3, der dazu noch mehr Erfahrung in Zweikämpfen hat, als ich im Weißbierglasstemmen, hoch anzuspielen. Fetsch musste dabei die Bälle nicht zwingend fest machen, sondern auch den Kampf um den zweiten Ball entscheidend beeinflussen. Denn sobald der Ball in höherer Position erobert oder gehalten werden konnte, ging es meist ohne Umwege in Richtung des gegnerisches Sechzehners. Häufig wurde durch Spielverlagerung der aufrückende Schwabl gesucht, der das Spielgerät dann in seiner unvergleichlichen Manier in den Sechzehner schaufelte. Der Linksverteidiger spielte bei uns meist etwas konservativer, obwohl mir der Ansatz mit Bauer, welcher mit seinem starken Rechten dann invers in die Mitte zog, vor seiner Verletzung gut gefiel. Max „Lamborghini“ Lamby und Ortel waren in ihrem Offensivdrang etwas konservativer und sicherten hinter Keller ab, da dieser mit Abstand die meisten Dribblings pro 90 Minuten und gezielt 1 gegen 1 Situationen suchen sollte. Das Tempo im Aufbauspiel war im allgemeinen jedoch relativ langsam, sodass sich die beiden Viecher in der vordersten Reihe einen positionellen Vorteil verschaffen konnten. Alles in allem war unser Offensivspiel zwar nicht das ansehnlichste, dafür jedoch sehr effektiv, was die Relation von Torabschlüssen zu Vorstößen ins letzte Drittel betrifft. Hervorzuheben ist noch die Stärke unserer Standards, da wir mit Skarlatidis und Maier wohl zwei der besten Schützen der Liga halten konnten, weshalb ich diesbezüglich sehr optimistisch für die aktuelle Saison bin. 

Schlüsselspieler

Was den Blick auf die Key-Player unserer Mannschaft der vergangenen Saison betrifft, blutet mein Herz, da uns beinahe alle verlassen haben, was wiederum ein Grund dafür ist, dass wir dieses Jahr mal wieder als Abstiegskandidat gehandelt werden (müssen)!?

Vollath: In beinahe allen Torhüterstatistiken vorne mit dabei gewesen. Persönlich finde ich sein dominantes Auftreten, Stellungsspiel und seine Reaktion in Eins gegen Eins Situationen überragend. 

Schifferl: Ein Zweikampfmonster Par excellence. Unzählige Drucksituationen hätten wir ohne den österreichischen Schlaks  wohl nicht unbestraft überstanden. Einziges Manko ist die fehlende Technik und Ruhe im Aufbauspiel, weshalb ihm die ganz große Karriere wohl verwehrt bleibt.

Keller: Ein Wunderknabe! Schon im ersten Saisonspiel in Regensburg deutete Keller an, was in ihm steckt und dies untermauerte er mit beeindruckender Konstanz über die gesamte Saison hinweg. 

Skarlatidis: Gefühlt ein Raumdeuter mit feinem Fuß. Tauchte über 90 Minuten auf dem ganzen Platz auf und seine Pässe mit dem Außenrist sind eine Augenweide. Wie bereits erwähnt waren seine Standards oft der Game-Changer.

Fetsch: Das menschgewordene Kopfballungeheuer. Ich bin mir sicher, dass Fetsch mit seiner Kopfballtechnik und Durchsetzungsstärke auch in der Bundesliga für ein paar Buden gut gewesen wäre.

Der Kader der Saison 24/25

Pfiad‘s eich!

verwehrter Durchbruch

Heilmair: Der junge Keeper konnte zwar in 8 Spielen zwischen den Pfosten in der Regionalliga Bayern sein Potenzial andeuten. Ich gehe hier jedoch davon aus, dass es durch die Situation um Konstantin Heide keinen Platz mehr für Hannes gegeben hat und er so im Sinne seiner Entwicklung den Schritt zurück zum FC Bayern II macht. Wie weit er es noch schaffen kann, wird spannend zu beobachten. Aktuell gab es für ihn noch keine Chance in der Regionalliga Bayern.

Hirtlreiter: Ebenfalls in der Regionalliga Bayern kickte Andi Hirtlreiter bereits vergangene Saison per Leihe für den TSV Buchbach. Da er sich auch dort noch nicht als Stammkraft etablieren konnte, reicht es für den Flügelstürmer wohl nicht mehr in der Vorstadt. 

Gottmeier: Josef Gottmeier geht einen ähnlichen Weg. Seine Leihe zu Vilzing scheint jedoch bereits zu fruchten. So gelang dem Mittelfeldspieler in 6 Partien in der vierthöchsten Spielklasse bereits eine Vorlage. Weiter so „Gott“!

Grob: Kam in der U17 zu Haching und hat mit 21 Jahren bereits 35 Regionalliga- und 2 3. Ligaeinsätze in seiner Vita stehen. Besonders seine Physis war für sein Alter eigentlich beeindruckend. Der 6er ist aktuell vereinslos, sollte aber in meinen Augen einen Markt für sich finden. 

Gibts jetzt eigentlich eine Kooperation?

Offiziell ist noch nichts verkündet worden, dennoch sollten die Transfers von Krattenmacher, Adu und Keller schließen lassen, dass der FC Bayern von unserem NLZ sehr gerne profitieren möchte. Wie das ganze finanziell nun gestaltet wird, kann euer moneyschwabl nur durch Hefesatzlesen am Weißbierglasboden orakeln. Krattenmacher wechselt per Leihe direkt weiter und machte gegen seinen neuen Stammklub in der ersten Runde des DFB Pokals gleich einen guten Eindruck. Ebenso konnte er in drei Zweitligaspielen seine außerordentliche Technik andeuten. So wird Krattenmacher wohl nur noch in meinem Football Manager Save zur Vereinslegende, aber im echten Leben traue ich diesem Ausnahmetalent den Weg bis ganz nach oben zu. Und wer weiß, vielleicht erleben wir ja seinen Bruder Wesley auch schon bald in der dritten Liga am Ball. Ähnlich und doch anders sieht es bei Aaron Keller aus, der filigrane Flügelflitzer verlängert scheinbar den Vertrag bei uns, um dann per Leihe in die zweite Liga zu wechseln. Wenn da nicht schon mehr dahinter steckt?! Und Gibson Nana Adu bleibt erstmal in der Vorstadt. Wahrscheinlich würde er woanders auf ähnlichem Niveau nicht so viel Spielzeit erhalten und kann weiterhin in ruhigen Gefilden auf und neben dem Platz an sich arbeiten. Ich hab auf alle Fälle Bock den Jungen noch ein paar Mal in unserem Trikot zu sehen.

Giasing, Sechzge, woaß gar ned wos‘d da mechst, he!

Also eigentlich könnt ich da jetzt schon einen grantigen Text ablassen, was man sich erlauben kann, aber wenn man die Transfers einzeln runter bricht, ist das für sich genommen irgendwie erträglicher. 

Hobsch

Also Hobschi, der nebenbei bemerkt zweiter in der ewigen Rekordtorschützenliste hinter Hain ist, ist durch seinen Vater wohl sehr 60 affin und da die Nachbarn durch die schiere Menge an Fans auch eine größere Strahlkraft haben und noch dazu mehr Gehalt bezahlen, kann man diesen Transfer aus Spielersicht schon verstehen. Aus Fansicht werde ich das unvergleichliche Duo mit ihm und Schwabl sehr vermissen. Als Stürmer war er letzte Saison hochengagiert. Für die Spielweise gegen den Ball opferte man oft Hobsch, der im gegnerischen Spielaufbau die Spielfeldmitte abdeckte. So ackerte er oft viele Kilometer pro Spiel, wodurch ihm im Ballbesitz oft ein paar Körner fehlten. Und wenn das Chaos in Giesing weiter anhält, könnte Schwabl Jr. seinen Zapfhahn-Kompagnon vielleicht bei einer Runde Schafkopf zum Heimkommen überreden. Der aktuelle Löwentrainer scheint immerhin noch nicht auf den bulligen Stürmer zu setzen. 

Schifferl

Der blonde Drei-Master aus Österreich war vergangene Saison an uns ausgeliehen und ein absoluter Schlüsselspieler. Das Wegverteidigen wurde ihm in die Wiege mit Überlange gelegt und das hat die 60 Geschäftsstelle dazu bewogen, 150 Tausend Euro auf den Überweisungsträger zu schreiben. Klar nach den Abgängen, hätte man sich wünschen können, dieses Geld in Schifferl zu investieren, um keine neue Baustelle aufzumachen. Wie es im Fußball und dort vor allem bei Verhandlungen läuft, steht aber auf einem anderen Blatt. Was an Gehalt, Prämien und dergleichen ein paar Kilometer weiter gezahlt werden kann, würde wahrscheinlich unser Gehaltsgefüge sprengen. Hier bin ich trotzdem sehr enttäuscht, dass wir uns scheinbar nicht weit genug strecken konnten, denn war er zwar noch kein Aushängeschild für Haching, aber an ihm hätte man bestimmt eins anbringen können. Vielleicht ist dieser Transfer auch ein Learning für unseren jungen Sportdirektor, dass manchmal eine Kaufoption, so utopisch sie bei Leihbeginn auch sein mag, sich durchaus auszahlen kann. 

Vollath: 

Der wohl umstrittenste Transfer seit Luis Figo. Viel wurde diskutiert und sich gegenseitig vorgeworfen. Zwar hatte der Keeper vergangene Saison 14 weiße Westen, der Abgang endete dann dennoch in einer kleinen Schlammschlacht. Nicht gezahltes Gehalt für die Tätigkeit als Nachwuchs-Torhüter-Koordinator, weshalb Vollath hinschmiss. Ohne dieser Tätigkeit wollte er in die Konkurrenzsituation mit Heide gehen, welcher wiederum seinen Stammplatz mündlich sicher hatte. Aber ablösefrei sollte er auch nicht gehen dürfen und Schwabl erneuerte das Vertragsangebot in einem Interview. Was da hinter den Kulissen abging, wissen wohl nur die Beteiligten selbst. Am Ende wechselt Vollath zu Sechzig. Dass der frischgebackene Papa nicht direkt weit wegziehen möchte ist auch nachvollziehbar und so startet er vor Löwen-Urgestein Hiller als Stammtorwart in die neue Saison. Schau ma mal was wird.

weitere Abgänge

Doch das wars noch lange nicht, ein paar Spieler sind auch noch ein paar Kilometer weiter gezogen, oder legen die Füße hoch.

Stark: 

Ein Paniktransfer? Vielleicht ein bisschen. Der alte Weggefährte von Markus Schwabl wurde für eine Halbserie verpflichtet und ohne eben jene Connection hätte Stark wohl nicht mehr die Schuhe für einen Aufsteiger aus der dritten Liga geschnürt. Vor allem Verletzungspech machte einen weiteren Defensivakteur unverzichtbar, sodass Markus den erfahrenen 6er nach einem Weißbier zu viel überreden konnte. Ich denke aber, dass dies die letzten Spiele für Yannick Stark auf professioneller Ebene waren.

Bauer:

Ohne seiner schweren Verletzung hätte Bauer wahrscheinlich noch lukrativere Angebote als vom KSC erhalten. Denn er bringt (fast) alles mit, um als moderner Außenverteidiger auf hohem Niveau zu bestehen. Sein tiefer Schwerpunkt gepaart mit der physischen Balance machen es dem Gegner schwer im Zweikampf gegen ihn zu bestehen. Ich hoffe für ihn, dass er ohne schwere Verletzung in seiner Karriere weitermacht und dann kann man sich auf eine spannende Karriere gefasst machen. 

Westermeier:

Dieser Transfer hat mich schon etwas geschockt, obwohl es abzusehen war. Der Aushilfskapitän war schon nicht ein mal mehr im Mannschaftsrat, weshalb ich mir sicher wahr, dass ein Wechsel bevorsteht. Warum er ein Jahr vor Vertragsende ablösefrei wechselt, bleibt für mich ein Rätsel. Ich hoffe, dass dort etwaige Boni, Weiterverkaufsbeteiligungen oder Ähnliches verhandelt wurden, denn Westermeier war für mich ein absolutes Juwel. Der Busquets der dritten Liga strahlt trotz des jungen Alters eine enorme Ruhe am Ball aus, hat eine brutale Physis und scheint einen sehr professionellen Charakter an den Tag zu legen. Hannover 96 wird sicherlich Spaß an ihm finden und ich denke es ist nur eine Frage der Zeit, bis Westermeier zum Zweitligakader stößt. 

Fetsch:

Viele Worte bedarf es nicht für Fetsch, hat er doch auf dem Feld alles abgerissen. Etwas Oldschool gibt der Zielspieler einem Kader eine schwer zu verteidigende Komponente mit seiner unvergleichlichen Kopfballtechnik. In seinem Alter das Angebot vom Absteiger Freiburg II zu bekommen, um dort als erfahrener Ankerspieler in der Nähe seiner Heimat zu kicken, ist ein gutes Match. 

Maxi Welzmüller:

Das Bild vom letzten Saisonspiel spricht Bände. Der verlorene Sohn kehrte zurück und absolvierte insgesamt 115 Spiele in Rot-Blau. Maxi war ein technisch versierter Mittelfeldspieler, der sich für keine Drecksarbeit zu schade war. Kein Wunder, dass er beim FC Bayern II als Leitwolf für die jungen Leute fungieren sollte und dies in Haching weiterführte. Genieße deinen fußballerischen Ruhestand!

Pfiadi Seppi!

Für den Doktor, der selbst oft auf Krücken lief, bedarf es eigentlich eines eigenen Artikels. Josef „Seppi“ Welzmüller war und ist Unterhaching. 10 Jahre spielte der Innenverteidiger für die Vorstadt und kämpfte sich aus zahllosen Verletzungen zurück. Zu seinem Zenit war er in der Aufstiegssaison und beim Klassenerhalt eine tragende Säule. Schade, dass er seinen Posten als technischer Leiter wieder aufgegeben hat, aber ich denke, dass er durch seine Studien besonders beim FC Bayern Begehrlichkeiten wecken konnte und seine Karriere nach der Karriere beim deutschen Rekordmeister in der Geschäftsstelle weiterführen wird. Wer hier nostalgische Eindrücke zu unserem Capitano haben möchte, sollte unbedingt die Podcast Folgen von „Vorstadtgeflüster“ mit ihm und Markus Schwabl hören.

Grias eich!

Das Fußballgeschäft ist hart und sowohl Ball als auch Rubel müssen weiterrollen. Deshalb lassen wir alle Sentimentalitäten hinter uns und widmen uns den Neuen. Und das sind a paar.

Eisele:

Der Torhüter bringt viel Erfahrung mit und hat wohl die Rolle als Mentor für die jungen Wilden akzeptiert. Im Fall der Fälle eine gute bis sehr gute Verpflichtung für die Back-Up Rolle im Tor in Liga 3.

Knipping:

Ein weiterer erfahrener Spieler. Der 1,90m große Knipping soll der Abwehr Stabilität bringen und das Aufbauspiel mit seinem linken Fuß bereichern. Kam per Leihe aus Sandhausen und zahlte das Vertrauen von Unterberger gleich im ersten Spiel mit einem Tor zurück.

Schlicke:

Bringt körperlich alles mit, um mal ein großer zu werden. Hat auch einen starken Linken, was für den Spielaufbau immer gefragt ist. Mit seinen 18 Jahren noch unerfahren, könnte aber schnell eine Option für die erste Elf werden. Als ablösefreier Transfer ein Coup und könnte ein (finanzielles) Versprechen für die Zukunft werden.

Martens:

Ein weiterer 18-Jähriger Innenverteidiger, der ablösefrei kommt. Wird erst einmal in der zweiten Mannschaft zum Zug kommen. Mal sehen, ob und wann er seine Chance erhält.

Hennig:

Der 17-Jährige Hennig kommt per Leihe von den Bayern, da wir auf der Linksverteidiger-Position neben Lamby eine Option brauchten. Hat sich in zwei Partien bereits ordentlich präsentiert und bringt viel Dynamik auf der linken Außenbahn mit.

Littig:

Für mich einer der spannendsten Transfers. Der gebürtige Bayreuther kommt wie Schlicke nach Vertragsende aus Fürth und laboriert derzeit an einer Schulterverletzung. Ich denke er wird nach seiner Genesung auf der Sechs gesetzt sein.

Seidel:

Ein weiterer verlorener Sohn ist zurück. Einst der Rekordhalter des jüngsten Debütanten in Unterhaching. Mal sehen, ob er sein Potential ausschöpfen kann und eine echte Alternative wird. Nach seinem Schritt nach Meppen läuft er aktuell für unsere Zwoate auf.

Breuer:

Zu Andy Breuer gibt es etwas mehr zu sagen. Der zentrale Mittelfeldspieler galt als Saarbrückener Eigengewächs als Riesentalent, sodass angeblich Vereine wie der BVB am beidfüßigen Techniker dran waren. Er schaffte es in Saarbrücken jedoch nicht sich durchzusetzen und will wahrscheinlich den Schritt zurück machen, um dann zwei nach vorne zu gehen. Ich hoffe er zeigt, das was sein Name zu versprechen schien in der Vorstadt. Wir sind da eher die Durchgangsstation.

Simic:

Noa-Gabriel Simic kam als großes Talent vom FC Augsburg zu Borussia Dortmund. Der Linksfuß fühlt sich auf Rechtsaußen wohl und akklimatisiert sich ebenfalls in der zweiten Mannschaft. 

Ihorst:

Auch Luc Ihorst ist ein spannender Name. Ausgebildet beim SV Werder machte er dort als junger Spieler 10 Minuten in der Bundesliga. Über Osnabrück und Braunschweig kam Ihorst dann nach Unterhaching. Leider war der bullige Stürmer in der Vergangenheit auch des Öfteren von Verletzungen gebeutelt. Konnte aber in Osnabrück bereits andeuten, was in ihm steckt, wenn er fit bleibt. Ansonsten freuen sich die Physios über Arbeit, wenn Seppi schon nicht mehr da ist.

Jastremski:

Lenn Jastremski kann trotz seines zarten Alters bereits als Wandervogel bezeichnet werden. Der in Wolfsburg ausgebildete Stürmer hat wohl weniger Schuld daran, als die Leihen, die der FC Bayern für ihn arrangierte. Vielleicht kann er mit einem Zwei-Jahres Vertrag hier Fuß fassen und sich neben Kügel oder Ihorst durchsetzen.

Kügel:

Julian Kügel ist der dritte Neuzugang im Sturm mit 1,90m und kommt ablösefrei von Ingolstadt. Als Joker konnte er letztes Jahr in Ingolstadt bereits überzeugen und machte in den ersten Saisonspielen einen tollen Eindruck. Weicht gerne auf die Außen aus, kommt mit Dynamik und hat bereits zwei Vorlagen zu Buche stehen. Top Transfer.

Winklbauer:

Ja der Winklbauer ist eher die Sorte Drecksack unter den Fußballern und so lange er auf der eigenen Seite steht ist das geil. Doch bei Burghausen hat er sich in unserer Kurve nicht gerade. beliebt gemacht. Er wird neben der Eingewöhnungszeit in Liga 3, sowohl Trainerteam, als auch Fans mit viel Leidenschaft und Theatralik von sich überzeugen müssen. Ich habe aber jetzt schon Bock auf ihn, wenn wir auf Zeit spielen müssen und er eingewechselt wird.

Ausblick

Insgesamt steht meinem Hype nichts im Wege für die Saison zum 100 Jährigen Vereinsbestehen. Im Gegensatz zur vergangenen Saison haben wir viele neue Gesichter im Sportpark und viele erfahrene Schlüsselspieler und talentierte Eigengewächse haben den Stall verlassen. Es hängt also viel am Trainerteam und den etablierten Spielern aus der Truppe eine Einheit zu formen, die auch für schlechte Zeiten gewappnet ist. Zwei bittere Auswärtsniederlagen haben wir bereits wegstecken müssen und hier wird es zum Learning kommen, damit die restliche Spielzeit nicht von den Heimspielen abhängig ist. Sportlich wird die Entwicklung von Heide interessant werden, denn ein junger Keeper birgt auch immer ein hohes Risiko. Nicht zum Spaß haben Torhüter ihr Karrierehoch jahrelang nach Feldspielern, denn Erfahrung spielt eine große Rolle auf dieser Position. Da ich aber Heide als integer wahrnehme und er in einem ruhigen Umfeld arbeiten kann, denke ich, dass er an seinen Aufgaben wachsen wird und zu einem starken Rückhalt werden kann/muss. Darüber hinaus bleiben Spieler der vergangenen Spielzeiten wie Schwabl, Stiefler, Waidner, Ortel, Skarlatidis und Maier das tragende Gerüst der Mannschaft und diese müssen mit gutem Beispiel voran gehen. Nach der Niederlage in Dortmund wären drei Punkte im kommenden Heimspiel gegen Essen ein wichtiger Push für das Selbstbewusstsein. Ich traue der Mannschaft einiges zu und werde bestimmt bald wieder meinen Senf dazu geben. Wer das auch möchte folgt einfach moneyschwabl auf Instagram und lässt mich wissen, was ihr von Markus Schwabls Arbeit haltet.

Wir lesen uns bald wieder!

Auf geht‘s Haching!

UNSschreibtmanMIA

Servus mitanand, 

dass nach dem 32. Spieltag, trotz 46 Punkten auf dem Konto, von einer sportlichen Krise die Rede sein muss, hätte ich vor der Saison für genauso absurd gehalten, wie einen anderen Bundesligameister als den FC Bayern München. Sportlich gesehen brauen sich dunkle Wolken über dem Sportpark zusammen, nach vier Niederlagen in Folge, von denen in drei auch einen anderer Ausgang denkbar gewesen wäre, kann man sich diesen Wetterumschwung noch durch das launische Aprilwetter erklären und auf einen sonnigen Nachmittag gegen den VfB Lübeck hoffen. Doch neben diesem sportlichen Unwetter sind es die Klauen der „Bestia negra“ aus der Säbener Straße, die in der Vorstadt für Gesprächsstoff sorgen. Die laut mehrerer Medien bevorstehende Kooperation mit dem FC Bayern München scheint also mehr als eine G‘schichte aus‘m Paulanergarten zu sein, was wiederum die Brauerei hinter dem Hachinger Jubliläumsbier erklären könnte.

Kooperationen im Profifußball

Der heutige Profifußball geht schon längst weit über die 90 Minuten auf dem Platz hinaus und die Vereinsstrukturen sind global handelnden Unternehmen näher als einem eingetragenen Sportverein. Dies liegt natürlich hauptsächlich an den finanziellen Potenzialen dieses Goldesels. Nicht zum Spaß sind mittlerweile drei Abonnements nötig, um alle Wettbewerbe eines Bundesligisten live verfolgen zu können. Alle wollen ihr Stück vom Kuchen haben und die Spirale scheint sich immer schneller zu drehen: immer schnellere, größere und stärkere Spieler, die an möglichst vielen Wochentagen ihre Gesundheit hinten anstellen, das alles in künstlich aufgebauschten Spektakeln mit möglichst vielen Werbeflächen und -partnern, mit dem Ziel immer höhere Summen für alle Beteiligten zu erwirtschaften. Alle Beteiligten? Nicht wirklich, denn die Verlierer des Fußballzirkus sind neben den Fans (Konsumenten) häufig die kleinen Vereine, die schon früh ihre besten Spieler verlieren, finanziell schon längst den Anschluss verloren haben und auf die Gnade der höchsten Fußballliga und derer Verantwortlichen hoffen müssen. Hier gilt unser Präsi Manni in der öffentlichen Wahrnehmung als der letzte Mohikaner, der wahnsinnig leidenschaftlich beziehungsweise leidenschaftlich wahnsinnig gebetsmühlenartig immer wieder betont, dass eine regionale, zielgerichtete Nachwuchsförderung die oberste Priorität der Entscheider im deutschen Fußball sein muss, um einheimischen Talenten eine bestmögliche Karriere zu ermöglichen, sodass der deutsche Fußball, entgegengesetzt der aktuellen Entwicklungen, nachhaltig bis in die unteren Ligen gesund bleiben kann. Um eben den kleineren Vereinen und deren talentierten Fußballern die bestmögliche Infrastruktur zu bieten, müsste die Finanzierung dann jedoch das obere Ende der Nahrungskette übernehmen. So ist es weiterhin die Realität, dass die Drittligisten lieber gestandene Profis in die Fußballrente begleiten, da die Erfahrung auf dem Platz für viele Clubs erfolgsversprechender ist, als Talenten eine Bühne zu geben, welche sich dann nach einem Jahr für Höheres berufen fühlen. 

Man kann sich jedoch sicher sein, dass irgendwann ein Grenze erreicht sein wird, dass irgendwann das Maximum herausgepresst wurde, dass irgendwann eine Stagnation zu erkennen ist. Das liegt zum einen daran, dass die Konsumenten (Fans), selbst wenn alle Märkte erobert wurden, auch nur begrenzt Zeit haben, Spiele zu schauen und nur begrenzt Geld zur Verfügung haben, um es König Fußball zu geben. Zum anderen können sich selbst Vereine wie der Chelsea London FC nicht alle talentierten Spieler dieser Welt kaufen (auch wenn sie es versuchen), sodass es aufgrund der schieren Menge an guten Fußballern immer welche geben wird, die bei anderen als den Big Playern spielen werden. Doch bis dieses Cap erreicht wird, nutzen eben diese Riesen alle Möglichkeiten, um sich den entscheidenden Marktvorteil zu verschaffen. Ob der letztjährige Triple-Sieger Man City mit zugehöriger City Group, RB Leipzig mit allen „Schwestern“ oder eben die Joint Venture des FC Bayern, alle haben die Gemeinsamkeit, an der Spitze eines Konglomerats mehrerer Fußballclubs zu stehen. 

Dies bietet den großen Clubs viele Vorteile: talentierte Spieler aus der ganzen Welt können beliebig bei einem Klub der Gruppe unter Vertrag genommen  werden, natürlich mit dem Traum verbunden es bis zur Spitze des Vereinsnetzwerks zu schaffen. Hier ist der Gedanke später keine Unsummen für „fertige“ Top-Spieler zu bezahlen, sondern diese im eigenen „Stall“ zu „züchten“. Das Vokabular erinnert deshalb nicht nur zufällig an Nutztiere. Dass dieses Modell jedoch äußerst erfolgreich ist, ist neben dem rasanten Aufstiegs von RB Leipzig derzeit gut am spanischen Erstligisten Girona mit dem Mutterverein aus Manchester zu erkennen. Und hier möchte der große FCB natürlich den Anschluss nicht verlieren und hat sich in den letzten Jahren ein beachtliches Netzwerk aufgebaut. Die internationalen Partnerschaften mit dem Los Angeles FC, dem Racing Club de Montevideo aus Uruguay, den Grasshoppers Zürich und dem abgestürzten Wacker Innsbruck bilden derzeit den Kern von „Red&Gold Football“ dem Joint Venture des FC Bayern. Multi-Club-Ownership ist also nun eine marktverändernde Komponente im Profifußball und Bayern hat sich mit Freund nun einen absoluten Experten aus dem Hause RB nach München geholt, um den Verein in Zukunft anschlussfähig gegenüber der Konkurrenz zu machen. In der dritten Liga besteht bereits eine Kooperation zwischen dem FC Bayern Campus und dem Nachwuchs des SSV Ulm. Am Ende steht also die Frage, welche Rolle wird die Spielvereinigung in dieser konstruierten Zusammenarbeit spielen?

Wieso Haching?

Die Historie von Haching ist spätestens seit dem 20.05.2000 vom großen Nachbarn untrennbar. Die Zukunft könnte jetzt gar einen Schulterschluss bedeuten. Der Standort in Unterhaching ist für das Vereinsnetzwerk des FC Bayern aus mehreren Gründen äußerst interessant.

Wie die Süddeutsche Zeitung schrieb, scheint der deutsche Rekordmeister nun der Investor für den Kauf des Stadions und der umliegenden Plätze zu sein. Ob und wie es zu einer Einigung kommt, bleibt abzuwarten, da die Gemeinde dann vor der Herausforderung stünde den Breitensport Mannschaften andere Plätze zur Verfügung zu stellen. Da die meist klamme Vorstadtkasse aus eigenen Kräften diesen Akt wohl nicht stemmen kann, ist dies die Möglichkeit ein Angebot zu machen, dass man(ni) nicht ablehnen kann. 

Ein möglicher Grund der Kooperation wäre einen erneuten „Fall Adeyemi“, welchen Freund aus Salzburg kennt, zu vermeiden. Das Ausnahmetalent wurde bekanntlich beim FC Bayern aussortiert und konnte durch eine engere Begleitung in Unterhaching ohne Druck reifen, um über Salzburg und Dortmund zum Nationalspieler durchzustarten. So wäre denkbar, dass daraus ein Modell wird. Veranlagte Jugendspieler, die aus charakterlichen oder körperlichen Gründen, im Bayern Nachwuchs aussortiert würden, kommen nach Unterhaching, wo deren Fortschritte ohne Umzug unter Argusaugen aus Harlaching verfolgt werden können. Hinzu kommt laut Sky eine Leihvereinbarung, sodass U23 Spieler der Roten Spielpraxis im Vorgarten erhalten. Hier wäre mittelfristig ein Aufstieg in die 2. Bundesliga wohl das Ziel, um ein entsprechendes Wettkampfniveau für Top-Talente zu bieten und darüber hinaus auch die Nicht-EU Spieler des Netzwerks im deutschen Fußball ankommen zu lassen. Im Extremfall also ein Liefering Zweipunktnull.

Und was hat Haching davon? Kurzgesagt: Geld. Und das Fass, wie es um unsere Finanzen steht, möchte ich an dieser Stelle gar nicht aufmachen, sondern auf das allgemeine Problem hinweisen, wie schwierig es ohne Investor oder großer Fanbase ist, in der dritten Liga Schulden abzubauen, Eigenkapital zu erwirtschaften, kurzum den Hals aus der Schlinge zu ziehen. Und eine Kooperation würde durch die Leihe nicht nur Personalkosten, durch die Gehaltsübernahme der Bayern, erheblich zu senken, sondern zusätzlich durch die, im Raum stehende, Ausbildungsentschädigung noch, nun ja entschädigt zu werden. Darüber hinaus profitiert der Verein dann auch langfristig durch die Spielerqualität, die durch Leihen und/oder feste Wechsel den Weg an den Sportpark finden, sowie beim Tauziehen um Talente für das NLZ, denn ein Jugendspieler entscheidet sich wahrscheinlich noch eher für Haching, wenn die Möglichkeit besteht den Sprung zum Branchenkrösus zu schaffen. Natürlich ist die Kooperation auch eine Chance auf das Netzwerk und die Infrastruktur der Bayern zurückgreifen zu können, sodass von Trainerlehrgängen, über Informationsaustausch wie Datenanalysetools bis hin zum Zugang des Sponsorenpools von Bayern alles denkbar wäre. Zu guter Letzt könnten Fans durch die stets ausverkaufte Allianz Arena auch nach Haching gelockt werden. Manch einer erinnert sich vielleicht noch an eine Kino-Werbung, in welcher die Münchner Familie statt nach Fröttmaning in den Sportpark fuhr. 

Insgesamt sollte das Credo dennoch lauten: abwarten und Weißbier trinken, denn hätte, wenn und wäre, Fußball ist kein Sport der Konjunktive. 

Wie geht‘s weiter

Wie bereits angedeutet ist, je nach Tiefe der Zusammenarbeit von einer Kooperation der NLZs bis hin zum Farmteam, alles möglich, da schlichtweg zu wenig Informationen bekannt sind. Meine persönliche Meinung ist sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite pocht in mir das Herz eines Fußballromantikers, der weiß, dass ein Verein auch immer seine Seele bei einem solchen Deal verkauft, sich abhängig von Gönnern macht und die Identifikation für Fans, durch ständige Fluktuation im Kader, erschwert. So habe ich seit Tagen den Ohrwurm des alten Kurvenklassikers:“ Unterhaching braucht keine Freunde, Unterhaching ist gern allein, Unterhaching wir hassen 60 und auch Bayern den Scheißverein!“ 

Auf der anderen Seite habe ich für Verein selbst im Football Manager schon oft einen Mutterverein genutzt, um mir einen Aufstieg mit Top-Talenten zu ermöglichen. Und es ist wichtig sich einzugestehen, dass es ohne externe Zuwendungen unglaublich schwierig wird, den Spielbetrieb auf Profiniveau aufrechtzuerhalten. Und wenn ich in den Spiegel blicke, merke ich, dass ich einen Abstieg in die Unterklassigkeit sehr bedauern würde und ich es dann wiederum positiv bewerte, dass sich um Lösungen extrem bemüht wird.

Wie es gegen den VfB Lübeck weitergeht, kann ich ehrlich gesagt nicht einschätzen, obwohl ich den Auftritt in Saarbrücken, nach der Klatsche in Mannheim, als positiv wahrgenommen habe und denke, dass sich die Mannschaft auf ihre Stärken besonnen hat. Sich also auf eine stabile Defensive, insbesondere das Wegverteidigen, konzentriert, in Ballbesitz über rechts aus dem Halbfeld flankt und links Keller aktiv die eins gegen eins Situationen sucht und die langen Bälle auf Fetsch bereiten nach wie vor jeder Mannschaft Kopfschmerzen.

An alle die es bis hierhin geschafft haben: ein Riesen-Dankeschön! Ich weiß die tollen und kritischen Rezensionen wirklich zu schätzen und verstehe, dass viele gerne noch öfter etwas lesen möchten. Dieser Blog und die Instagram-Seite sind wirklich ein Herzensprojekt von mir und nach einem überschwänglichen Start hat mich die Realität der Erwerbsarbeit und begrenzter zeitlicher Ressourcen eingeholt, sodass ich manchmal nicht mehr wusste, wie und wann ich weiterschreiben soll. Ich habe auf alle Fälle noch viele Ideen und bin in der Planung, wie ich das nun in Zukunft umsetzen werde. Ich halte euch auf dem laufenden und ihr bitte die Ohren steif!

Wir lesen uns bald wieder!

Auf geht‘s Haching!

16. Spieltag: TSV 1859 München – SpVgg Unterhaching 0:1

Servus mitanand, 

morgen morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute. Ein Sprichwort, das zu mir passt, wie Hobschi auf den Ballermann. Dies ist im Endeffekt auch die einzig relevante Erklärung zum Stillstand dieser Seite. Es ist keineswegs so, dass ich keine Lust mehr hätte, meinen Develey-Seinf an euch Bratwürste dazuzugeben oder mir die Ideen ausgehen würden. Der einzige Grund, warum diese Seite so leer ist, wie der Trophäenschrank von den Tottenham Hotspurs, ist die Selbstorganisation meiner Wenigkeit. Vielleicht habe ich mich einerseits mit dem Anspruch an mich auch einfach übernommen, zwei Artikel in der Woche posten zu wollen, andererseits mit dem Wunsch euch hier detaillierte Spielanalysen zu präsentieren, was einfach zu zeitintensiv neben meiner Erwerbsarbeit und dem bescheidenen Privatleben war. Von dieser Strategie werde ich mich deshalb nun verabschieden und diesen Blog mit vier Artikeln pro Monat und abwechslungsreicheren Themen für euch füllen (mehr dazu bald auf meiner Instagramseite). 

Der letzte Artikel ist zwar nun schon ein Weilchen her, doch stellt dieser Zeitraum keinen Vergleich zum letzten Sieg über die Blauen in einem Pflichtspiel dar. Ganze 17 (!!!!) Jahre ist es her, als im Sportpark das legendäre 5:1 gefeiert werden konnte. Die Begegnung am vergangenen Samstag steht diesem Spiel jedoch in nichts nach, hatte es doch alles, was ein Derby braucht: den Führungstreffer durch den Kanisterschädel Fetsch, strittige Schiedsrichter-Entscheidungen, einen Elfmeter, einen Platzverweis und zu guter letzt ein Kampf auf seifigem Boden bei einem Schneesturm. Mein Fußballherz schlug dementsprechend bis zum Anschlag nach oben. Auch die Spezialtrikots von Uhlsport fand ich, bis auf die Schriftart der Nummern, persönlich sehr gelungen. Leider war ich wie so viele zu spät dran, um mir noch eins zu krallen. Roooaaar!

Eine Analyse ist für dieses Spiel obsolet, da viel über Kampf und 50/50 Situationen entschieden wurde und ich mir dieses Spiel ohnehin nicht nüchtern (auch im Sinne von unparteiisch) angucken kann. Doch trotzdem soll der Fokus des heutigen Artikels auf den beiden Vereinen des vergangenen Spieltags liegen. Denn jeder weiß, dass München ein Dorf ist. Spätestens nachdem dir im Schlagergarten dein Vorgesetzter trotz Krankschreibung zuprostet. Ähnlich verhält es sich in der Chronik von Spielern, die sowohl in Giesing als auch in Unterhaching unter Vertrag standen. Deshalb gibt es die erste Ausgabe der Rubrik „Moneys-Traumelf“ heute mit Spielern, die beide Trikots in ihrer Karriere überstreiften. (Nur Spieler ab der Saison 99/00)

Für die Aufstellung habe ich mich für ein 4-4-2 mit enger Raute entschieden, nicht etwa aus taktisch Gründen, sondern weil ich die folgenden Spieler unbedingt unterbringen wollte.

TW: Die Auswahl an Torhütern ist im Spielerpool nicht groß, die Wahl wäre aber ohnehin auf den Keeper gefallen, der großen Anteil am Bundesligaaufstieg hatte und später durch Gerhard Tremmel zwischen den Pfosten verdrängt wurde. Direkt nach der Abstiegssaison wechselte er zu den Löwen und ist dort bis heute tätig, inzwischen als Nachwuchskoordinator. Ganze 184 Mal hütete er das Tor der Vorstädter.

RV: Who else? Markus Ausflug nach GIesing war zwar eher eine kurze Geschmacksverirrung, dennoch würde er sich wohl in beinahe jedem meiner Dreamteams einen Platz verdienen. Inzwischen hat der gebürtige Tegernseer 282 Spiele bei Haching auf dem Buckel, für die 60er 360… Minuten

IV: Der Maskenmann, Necat Aygün! Unvergessen ist sein Doppelpack in der Allianz Arena beim legendären 1:4. 59 Spiele für Unterhaching und 45 für die Erste von 1860. 

IV: Maxi Nicu machte neben seinen 70 Bundesligaspielen für Hertha und Freiburg, 27 für Sechzig und 105 für Rot-Blau. Für mich eine absolute Vereinsikone.

LV: Hier mangelt es auch etwas an Alternativen. Aber Stefan Buck hilft auf dieser Position alleine wegen seines Doppelpacks, wie Aygün auswärts, beim 5:1 Heimsieg links hinten aus. Alternative wäre der sehr verletzungsgebeutelte Bandowski gewesen. 

DM: Apropops Verletzungen. Als abkippende 6 muss Dominik Stahl in diese Elf. Der Mittelfeldspieler, liebevoll „Dombo“ genannt, bestritt 131 Spiele für 1860 und 123 für uns. 

ZM: Roman Tyce darf als 25-facher tschechischer Nationalspieler hier nicht fehlen. Seine Workrate war unglaublich. Später trainierte er noch die U19 der SpVgg. 157 mal für 1860 und 85 für Unterhaching auf dem Rasen. Die meisten davon für den Trainer dieser Traumelf.

ZM: Goran Šukalo kam im zarten Alter von 21 aus Slowenien nach Unterhaching. Dass er zweifelsohne zu den Legenden der zweiten Bundesliga zählt, ist offensichtlich. Insgesamt stand er 302 Spiele im Unterhaus auf dem Platz. Für die Vorstadt spielte der kopfballstarke Mittelfeldmann 99 Partien. Für 1860 genau 1.

ZOM: Wem der Name Savio Nsereko nichts sagt, sollte ihn sofort googeln. Eines der größten Talente des deutschen Fußballs darf natürlich in moneys Traumelf nicht fehlen. 10 Spiele für West Ham United in der Premier League sprechen eine eigene Sprache. Leider gelang ihm aufgrund zahlreicher Eskapaden nie der Durchbruch. Kurios: Neben der SpVgg war der heute 34-Jährige auch als Spielertrainer bei Fortuna Unterhaching „aktiv“. Heute lässt er sein Talent beim BSC Sendling aufblitzen.

ST: Michal Kolomaznik spielte immerhin 3 Mal für Tschechien. Für Unterhaching netzte er 12 Mal in 52 Spielen. Für die Blauen sind es 21 Tore in 53 Spielen.

ST: Last but absolutely not least. No Hain, no Party. Hier muss ich wirklich nichts mehr dazu sagen. Eine absolute Legende! Der inzwischen in Neuseeland lebende Haino (1 Spiel für Manukau United FC) machte für Haching unglaubliche 92 Tore in 171 Spielen. Bei Sechzig gelang ihm lediglich 1 Treffer in 29 Partien. 

Trainer: Werner „Beinhart“ Lorant. Der charismatische Choleriker ist einfach Kult!

Auswechselbank: Torben Hoffmann, Stefan Frühbeis, Danny Schwarz, Miroslav Stevic, Sebastian Meier, Ludwig Kögl, Mathias Fetsch

Am kommenden Freitag geht es gleich weiter gegen den Hallescher FC. In der aktuellen Form hoffe ich, dass bis zur Winterpause noch der ein oder andere Punkt den Weg hinter unseren Namen in der Tabelle findet. Wer fehlt euch in der Traumelf und wie würdet ihr aufstellen?

Wir lesen uns nächste Woche.

Auf gehts Haching!

8. Spieltag  BVB II – SpVgg Unterhaching – der Ausblick

Servus mitanand, 

am kommenden Sonntag geht‘s endlich mal wieder in das nicht so ganz insgeheime Fußballherz der Bundesrepublik: Dem Ruhrpott. Genauer gesagt dorthin, wo letztes Jahr eines der spannendsten Bundesliga-Finals des letzten Jahrzehnts ein jähes Ende für die Schwarz-Gelben fand. Jedoch steht unserem Auswärtsblock nicht die Gelbe Wand gegenüber, da wir natürlich nur gegen die Zweitvertretung des Bundesligisten (Gedanken zu deren Teilnahme behandelte ich bereits im Artikel gegen Freiburg II) spielen. Das Stadion Rote Erde, dessen Name nicht auf die Tartanbahn anspielt, sondern historisch das Land Westfalen bezeichnet, ist dennoch allemal einen Besuch wert, da das Westfalenstadion direkt dahinter emporragt, wie Schifferl vor einem Einlaufkind. 

Und genau dort spielt der erste bei uns ausgebildete deutsche Nationalspieler, Karim Adeyemi. Der Stürmer mit einer gewaltigen Explosivkraft machte zwar nie ein Spiel für unsere erste Mannschaft, brachte uns aber bekanntermaßen durch die Weiterverkaufsbeteiligung am Transfer zwischen RB Salzburg und dem BVB laut diversen Medienberichten eine fixe Summe von über 6 Millionen ein. Im folgenden möchte ich nicht einmal tangieren, wozu wir als Verein dieses Geld brauchen, sondern lediglich aufzeigen, was ich mir von diesem Geld gekauft hätte. (Ich gehe hier der Einfachheit halber von 6 Millionen Euro aus).

Und so kommen wir zur ersten und offensichtlichsten Sache, die wirklich jeder Mensch, der etwas auf sich hält, dringend benötigt: eine Privatinsel oder gleich zwei? Denn je nach Lage verändert sich auch der Preis für ein abgeschottetes Stück Land, auf dem ich meine innere Ruhe finden würde, um diese Artikel zu schreiben. Hauptsache Magenta läuft. Inspiration findet ihr hier, falls ihr ein paar Groschen übrig habt: https://www.privateislandsonline.com

Da moneyschwabl nicht nur ein Fan von hoher Fußballkunst ist, würde ich mir alternativ einen Picasso in die Mietwohnung stellen. Genau 1,26 Skulpturen des Spaniers könnte ich mir mit den Adeyemi-Millionen leisten: https://www.christies.com/lot/lot-3806644?utm_source=thisiswhyimbroke.com&utm_medium=referral

Weiterhin in Betracht ziehen würde ich es mich technisch etwas moderner auszustatten. Mit diesen Geräten würde ich mir bei Heimspielen wahrscheinlich sogar über den Fernseher die legendäre rote Stadionwurst am Bratwurststand in der Südwest kaufen können und der Linienrichter hört meine Zurufe. Gleich drei dieser Schmuckstücke würden die Wände bei mir daheim zieren: https://www.lg.com/us/business/direct-view-led-home-cinema-display?utm_source=thisiswhyimbroke.com&utm_medium=referral

Wenn ich mal genug vom Weißbier hab, ist ein edler Tropfen auch nicht verkehrt. Fünf dieser Flaschen Scotch würden wohl für ein paar Tage reichen: https://www.foodandwine.com/news/worlds-largest-bottle-macallan-scotch-whiskey-auction-sale-price-underwhelming?utm_source=thisiswhyimbroke.com&utm_medium=referral

Wer den Artikel aus Verl gelesen hat, weiß, dass moneyschwabl auch ein großer Fan der Taubenzucht ist und so könnte ich mir ein Taubenimperium mit ganzen 5 Tauben aufbauen. Wahrscheinlich ein ähnlich sicheres zweites Standbein, wie von Holger Badstuber: https://www.pipa.be/en/articles/update-armando-sold-1252000-euro-total-revenue-joel-verschoot-auction-2400000-euro-19439?utm_source=thisiswhyimbroke.com&utm_medium=referral

Wenn ich Ruhe benötige, verziehe ich mich gerne auf das stille Örtchen. Mit den Millionen von Adeyemi würde dieses nun auch dementsprechend aussehen. Und der große Vorteil: Ich könnte mir auch gleich fünf dieser Toiletten besorgen, sodass ich nicht gezwungen bin, ständig das Bad zu putzen: https://luxurylaunches.com/other_stuff/this-1-3-million-gold-toilet-is-studded-with-40815-diamonds-and-could-set-a-really-bizarre-guinness-record.php?utm_source=thisiswhyimbroke.com&utm_medium=referral

Wie ich von Sandro Wagner lernen durfte, motiviert einen Menschen nichts mehr, als ein Trikot von Michael Jordan. Und da mir oft die Motivation fehlt, benötige ich einen ebenso großen Ansporn, weshalb ich mir gleich zwei Matchworn-Jerseys von his Airness gönnen könnte. Hoffentlich huifts: https://goldin.co/item/1992-michael-jordan-signed-and-inscribed-to-karl-malone-game-used-drea4e0fr?utm_source=thisiswhyimbroke.com&utm_medium=referral

Doch auch für den Verein selbst wäre etwas drin: Für das Wirtshaus empfehle ich sechs der größten Kartoffeln weltweit. In der erdäpfellastigen bayrischen Küche, wäre somit lange ausgesorgt und die Gäste im Biergarten kriegen vielleicht sogar einen extra Kartoffelknödel. Mi dads gfrein: https://www.realestate.com.au/news/big-potato-in-robertson-hits-the-market-again-with-920k-price-guide/?utm_source=thisiswhyimbroke.com&utm_medium=referral

Auch Physiotherapeuten kosten Geld. Wieso nicht mit der Zeit gehen und die Arbeit von künstlicher Intelligenz erledigen lassen? Gleich zwanzig dieser Massageroboter könnten unsere Spieler wieder fit machen: https://www.massagerobotics.com

Was die Zeit hinsichtlich des Klimawandels bringt, ist noch nicht in voller Gänze abzusehen. So könnte sich unser technischer Leiter für zukünftige Auswärtsspiele in den wohl überschwemmten Norden absichern: https://camillc.com/hydraterra/

Wieder egoistischer gedacht, jedoch auch zum Wohle des Vereins wären 1.538.461 Hopf Hefeweißbier im Wirtshaus am Sportpark. 

Und zu guter Letzt könnte ich mir natürlich 42.553 Mal ein Trikot vom Ex-Löwen Sascha Mölders auf Ebay ersteigern, aber das wäre wirklich zu viel des Guten: https://www.t-online.de/sport/fussball/id_100226438/kult-stuermer-sascha-moelders-verkauft-trikots-bei-ebay.html

Wie versprochen, beende ich den heutigen Ausblick mit einer Überraschung, denn am kommenden Sonntag findet in Dortmund das zweite offizielle moneyschwabl-Fanmeeting statt. Hoffentlich besteht unsere Elf gegen die talentierte Truppe und wir können nach zuletzt 0 Punkten, wieder zählbares mit nach Hause nehmen, auch wenn‘s keine 6 Millionen sind.

Wir lesen uns die Tage.

Auf geht‘s Haching.

7. Spieltag SpVgg Unterhaching – DSC Arminia Bielefeld – die Analyse

Servus mitanand, 

wie gut Tiger in freier Wildbahn schwimmen können, wissen National Geophraphic Connaisseure schon längst. Dass die Rot-Blauen-Tiger auch schwimmend nicht untergehen, bewiesen unsere Spieler, unter den aufmerksamen Augen Fonsis, schon in der zweiten Hälfte gegen Saarbrücken. Bereits die Wettervorhersagen für die Drittligapartie am Freitagabend versprachen feucht-fröhliche 90 Minuten und ein Blick auf den hochkarätig besetzten Kader der Bielefelder ließ vermuten, wie groß die Chance ist, dass unser Schifferl zum ersten Mal punktlos kentert. 

Doch wie bereits angekündigt, wird die heutige Analyse etwas strukturierter, jedoch fehlt die neue Taktiktafel aufgrund technischer und zeitlicher Faktoren. Müsst‘s es euch einfach bildlich vorstellen. Und so beginnen wir damit die Abwehrorganisation der Gäste sowie deren Umschaltphase nach Ballverlust zu betrachten, da die Herangehensweise der Arminia ohne Ball unser Offensiv-Spiel maßgeblich beeinflusst bzw. gehemmt hat.

Arminias Gegenpressing & Verdichtung durch fluide Achter

Über die gesamte Spielzeit fiel es unserer Elf extrem schwer den Ball mit Ruhe in den eigenen Reihen zu halten. Die Bielefelder übten bei einem kurzen Aufbau mit ballorientiertem Pressing extrem viel Druck auf den ballführenden Spieler aus, sodass wir entweder zu langen (dadurch auch oft unkontrollierten) Pässen gezwungen wurden oder unsere Außenverteidiger isoliert wurden und kaum Möglichkeiten für Anspiele finden konnten. Schafften wir es dennoch unsere Angriffe weiter nach vorne zu schieben, machten die Bielefelder mit einer 4-1-4-1 artigen Formation mit geringem Abstand zwischen den Ketten den Raum sehr eng und die Gäste hatten so gut wie immer Zugriff auf den Ball. Hohe Laufbereitschaft und harte Zweikampfführung ließ sie das Mittelfeld dominieren. Schlüsselpositionen sind für dieses Spiel die beiden fluiden Achter Mizuta und Schreck, die situationsabhängig entweder die Außenspieler im Pressing unterstützten oder die Mitte zustellten. Die beiden Außenspieler Putaro und Sarenren Bazee übernahmen die Laufarbeit, während Klos den abkippenden Sechser von uns zustellte. Aufgrund der schieren Qualität des Absteigers gibt es auch wenig andere Möglichkeiten das Spiel aufzubauen und lange Bällen waren das einzig vielversprechende Mittel. Das durch eine Pressingauslösung auf Vollath nach einem eigenen Freistoß an der Mittellinie dann auch das Gegentor entsteht, ist also mehr als nur sinnbildlich für den Verlauf des Spiels zu sehen.

Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass Unterberger bereits in der ersten Halbzeit reagiert und Krattenmacher auf Rechtsaußen stellt, damit zum Einen Skarlatidis das Mittelfeld unterstützen kann (also Mizuta in Manndeckung zu nehmen, damit Westermeier Druck auf Wörl machen kann)  und wir zum Anderen durch die Geschwindigkeit von Krattenmacher und Keller öfter die Tiefe hinter der letzten Kette finden können, da wir ohnehin zu langen Bällen gezwungen wurden.

Ideenlos im Spielaufbau & fehlende Entlastung

Wie im ersten Absatz beschrieben, war ein geordneter Spielaufbau kaum umsetzbar und wir setzten bei Angriffen auf lange Bälle und Umschaltmomente nach Ballgewinnen. Durch die Herangehensweise gegen den Ball von Bielefeld wurde bereits klar, dass uns der Ballbesitz sehr schwer gemacht wurde und es weder von außen noch auf dem Platz selbst Impulse für neue Ideen gab. Viel häufiger hätten wir uns aus der Blauen-Bedrängnis kombinieren müssen, um die freien Räume auf der ballfernen Seite zu bespielen. Größter Lichtblick ist für mich der sehr konstante Westermeier, der sich als sehr pressingresistent präsentiert und viele Situationen technisch ansehnlich löst. Jedoch schaffte es die Mannschaft aufgrund des Gegnerdrucks nicht ihn als abkippenden Mittelfeldspieler aufdrehen zu lassen. Und so waren lange Bälle das Mittel der Wahl, um den Bielefelder Riegel zu knacken. Hier gab es auch durchaus vielversprechende Situationen, wenn der Ball durchrutschen konnte. Die Bielefelder konnten sich hier meist auf die Zweikampf- und Kopfballstärke ihrer Innenverteidigung verlassen und der staubsaugenden Wörl eroberte die zweiten Bälle. Durch die Hereinnahme von Hobsch erhielten wir in der zweiten Hälfte durchaus eine neue Dynamik in der Offensive, da er es auch sehr gut versteht Bälle unter Gegnerdruck festzumachen. Ich finde auch, dass jetzt mit Schwabl und Bauer auf außen die Ruhe fehlt, obwohl es Ortel und Waidner ganz solide gemacht haben. Waidner fehlt mit seiner Physis wiederum auf der Sechs, sodass wir derzeit verletzungsgebeutelt etwas hinterherhinken. 

Stabile Abwehrarbeit & Gefahr nach Ballverlust

Trotz der fehlenden Außenspieler macht unsere Elf einen sehr stabilen Eindruck gegen den Ball. Gepresst wurde etwas höher als noch im Spiel gegen Saarbrücken und besonders in der Anfangsphase gelang auch den Bielefeldern so kein gelungener Vorstoß. Krattenmacher und Fetsch waren die vorderste Kette und wurden dahinter von Keller und Skarlatidis unterstützt. Die beiden letzteren agierten jedoch asymetrisch, denn Keller stellte klar den Gegenpart zum rechten Verteidiger von Bielefeld dar, damit Maier den Achter Schreck in Manndeckung nehmen konnte, während Skarlatidis auf der Halbposition optionsorientiert zwischen Mizuta und dem Linksverteidiger blieb, damit Westermeier etwas mehr Druck auf den spielmachenden Sechser Wörl machen kann. Mizuta bewegte sich hier so schlau, dass er sich immer zwischen den beiden befand, um so beide Spieler in ihrer Position zu binden. Wie gut sich Mizuta bewegt, wird beim ersten Gegentor genauer beleuchtet. Wie bereits gewohnt stand unsere Mannschaft nämlich bei Abstößen extrem hoch, was dieses Mal bestraft wurde. Die Ostwestfalen passten den Abstoß auf außen. Lannert spielt vertikal zu Schreck, der zurück dribbelt und zu Lannert passt, sodass dieser dazu kam einen relativ gezielten langen Ball zu spielen, bei welchem wir eins gegen eins verteidigen mussten. Diesen klärte zunächst Welzmüller unglücklich und Waidner spielte diesen dann noch unglücklicher quer. Was jedoch Mizuta macht ist pure Klasse. Er kommt zunächst unterstützend auf die rechte Spielfeldseite und läuft direkt tief als der lange Ball gespielt wird. Skarlatidis kann das Tempo nicht mehr aufnehmen und so ist Mizuta ohne Gegenspieler am Ball und zieht mit Tempo (was Schifferl wiederum nicht mehr aufnehmen kann) nach innen und schließt gegen Vollaths Laufrichtung ab ins Kurze.

Fazit

Wie eben dargelegt, war vor allem Mizuta der Gamechanger für die Bielefelder Offensive. Doch auch ihr variables Spiel machte es unserem 4-4-2 schwer den Druck aufrecht zu halten. Ob durch den Halbraum, Außen oder mit langen Bällen auf Klos, welcher die Bälle oft sehr gut festmachte, die Angriffe waren eklig zu verteidigen und die Gäste kamen in zahlreiche aussichtsreiche Positionen. Hier wird es in zukünftigen Partien auf die Lernkurve unseres Coaches ankommen, der schon gegen Saarbrücken bewiesen hat, dass er auch durchaus anpassungsfähig ist und nicht starr an der Formation festhält, wenn unser Mittelfeld überrannt wird. Das späte Gegentor ist auch etwas hausgemacht, denn die Gegner erkennen immer mehr, dass sie zu Chancen kommen, wenn sie Vollath, dessen Quinoa-Bowl-Bäuchlein im Wet-T-Shirt-Look gut zur Geltung kam, anlaufen und ihn schon oft ins Dribbling zwangen. Zudem sind wir sehr abhängig von Fetschs Tagesform, bzw. von der seines Gegenspielers, da es unser Spiel extrem entlastet, wenn dieser den langen Ball gut hält oder für die Balleroberung des zweiten Balles verarbeitet. Ich gehe stark davon aus, dass jedes Spiel mit unserer Beteiligung ein Kampfspiel wird, besonders wenn im Winter die Rasen der Drittligisten erfahrungsgemäß kein Tiki-Taka zulassen. Hier können dann auch die guten Standards von Skarlatidis und Maier ein spielentscheidendes Mittel werden. Ich bin sehr gespannt, wie es gegen die spielstarke aber relativ unerfahrene Truppe aus Dortmund ausgeht. Michael Eberwein aus deren Truppe würde ich auch sehr gerne in unserem Trikot sehen, falls dieser mal wieder Lust haben sollte in die Landeshauptstadt Bayerns, Unterhaching, zurückzukehren. (Markus schau ob da was geht!!)

Der nächste Ausblick erscheint dann am kommenden Freitag mit einer kleinen Überraschung für diejenigen, die das erste offizielle moneyschwabl Fanmeeting verpasst haben.

Wir lesen uns die Tage.

Auf geht‘s Haching!

7. Spieltag  SpVgg Unterhaching – DSC Arminia Bielefeld – ein Sonderbericht

Servus mitanand, 

bereits vergangene Woche musste sich Bene Bauer nach dem verhängnisvollen Zweikampf mit Patrick Schmidt Kommentaren in den sozialen Medien aussetzen, die seine Integrität und Würde verletzt haben. Nur fünf Tage später nehmen die Kommentare gegen unseren Torhüter eine noch drastischere Form der Dehumanisierung an. Er selbst setzte mit einem starken Statement nach dem Spiel im Magenta Post-Match-Interview ein erstes Zeichen gegen den Hass im Netz, der dieses Mal nicht nur ihm galt, sondern ebenso seiner Familie.

Widerliche Kommentare sind, unter dem scheinbaren Deckmantel der Anonymität im Internet, leider keine Seltenheit und bei Weitem keine Einzelfälle. Die Täter sind oft hoch emotionalisiert und rechtfertigen ihr (Un-)Verhalten dann mit der demokratischen Meinungsfreiheit. Doch eine freie Meinungsäußerung endet dort, wo die Würde, Integrität und Menschlichkeit eines anderes Menschen verletzt wird. moneyschwabl sagt: Hass ist keine Meinung!

Laut einer Studie der Universität Leipzig sind 24 Prozent der gesamten Gesellschaft von Hass im Netz betroffen. Bei Fußballspielern, die Personen des öffentlichen Interesses sind, ist die Lage noch viel drastischer, da sie von den Tätern oft mehr als Kunstfiguren, denn als echte Menschen wahrgenommen werden. An dieser Stelle könnte ich unzählige Beispiele von Beleidigungen an Fußballprofis, mit ähnlichem Wortlaut, auflisten, doch die Beispiele der eigenen jüngsten Vergangenheit zeigen deutlich, dass in den Köpfen der Täter kaum Veränderung stattfand. Eine äußertest positive Entwicklung im Profisport hingegen ist, dass viele Sportler, wie eben Vollath, diesen Hass nicht einfach ignorieren, mit sich selbst ausmachen, sondern an die Öffentlichkeit tragen, denn diese „Muss man nicht aushalten, musste man nicht und wird man nicht müssen – diese Hasskommentare erfüllen Straftaten und die unterfallen deswegen nicht der Meinungsfreiheit“, sagt die Staatsanwältin Teresa Ott. 

Doch was bringt es eigentlich, wenn es doch immer wieder passiert, dass Menschen derart schlimm in ihrer Ehre verletzt werden und sich nichts zu ändern scheint. Hier muss sich, neben gesellschaftlichen und juristischen Paradigmenwechseln, vor allem die Vorgehensweise der betroffenen Beteiligten verändern.

Zum Einen sollten Hasskommentare und -nachrichten, egal ob an einen Fußballprofi oder an eine Privatperson, mit juristischer Relevanz immer zur Anzeige gebracht werden. Hierfür sollten rechtssichere Screenshots als Beweismittel gemacht werden, dies ist auch als Nicht-Betroffener möglich, falls sich die Straftat gegen ganze Personengruppen (z.B. rassistische, homophobe Kommentare) richtet. Ebenso ist es immer möglich und wichtig die jeweiligen Kommentare direkt im sozialen Medium zu melden, um die Täter sperren zu lassen.

Doch im Bezug auf euch gibt es darüber hinaus noch einige weitere Möglichkeiten: Als Haching-Fan ist es ebenso elementar wie als gesamter Verein als gutes Beispiel voranzugehen. Auch selbst bei emotionalen Momenten die Transferleistung zu schaffen, andere nicht bis aufs Blut zu beschimpfen, egal ob im Stadion oder im Netz, und gleichzeitig aktiv zu werden, wenn du dies beobachtest. Dazu gehört dann auch in den demokratischen Strukturen des e.V.s und des Staates Veränderung für mehr Sicherheit im Netz zu fordern und selbst zu fördern. Im aktuellen Beispiel von René Vollath erwarte ich am besten eine gemeinsame Aktion mit der Arminia gegen Hassbotschaften, in der am besten auch Klos für die Arminia, trotz jeglicher Hitze auf dem Platz, die richtigen Werte daneben vertritt. Auch Telekom Magenta sollte sich Gedanken dazu machen, ob ihre, sichtlich überforderten, Moderatoren eine Schulung zu Hass im Netz benötigen, wenn sich das Unternehmen schon eine klare Kante dagegen auf die Fahne schreiben möchte. 

Zu guter Letzt ist es auch immer gut sich mit den Betroffenen zu solidarisieren und ihnen zu zeigen, dass die wenigen Idioten mit ihrer Meinung alleine sind.

Deshalb bleibt vernünftig, auch mit Weißbier-Intus und Emotion. Ich wünsche René und seiner Frau, dass diese Widerwärtigkeiten schnell vergessen werden können, da sie damit nicht alleine sind und die Straftaten einiger weniger nicht auch noch ihr Privatleben beeinflussen dürfen.

Hass ist keine Meinung. Haching gegen Hassbotschaften im Netz.

Natürlich wird es auch noch eine Analyse geben, aber nach den wiederholten Grenzüberschreitungen wollte ich diese Thematik für sich stehen lassen.

Wir lesen uns die Tage.

Auf geht‘s Haching.

6. Spieltag  SpVgg Unterhaching – 1. FC Saarbrücken – die Analyse

Servus mitanand, 

die meisten werden wissen, dass Fußball als Kontaktsport zu den verletzungshäufigen Sportarten zählt. Als Verletzung gilt laut UEFA jede Blessur, die eine Unterbrechung des Trainings bzw. Spiels bedeutet oder ein Verpassen der nächsten Einheit zur Folge hat. Dass Fußball mit ca. 200.000 professionellen und 240 000 000 Amateuren als populärste Sportart auch für die meisten Sportverletzungen verantwortlich ist, verwundert daher wenig. Beinahe 50% der in Deutschland gemeldeten Verletzungen bei sportlichen Betätigungen passieren während der schönsten Nebensache der Welt, am vergangenen Sonntag sogar eine so schlimme, dass selbst der Fußball zur Nebensache wurde. Bei Profis ist aufgrund der Dauerbelastung, des Tempos und der kleinen Kader das Verletzungsrisiko sogar noch höher, sodass ein Vertragsspieler im Durchschnitt vier bis sechsmal eher Gefahr läuft, sich in einem Spiel als im Training zu verletzen und so zwei Mal pro Saison nicht zur Verfügung steht. Die Bandbreite der Verletzungen ist noch größer als die Auswahl an paniertem Klopffleisch am Schnitzeltag im Wirtshaus und reicht von eingewachsenen Zehennägeln (Marco Asensio) bis zum Schädelbasisbruch (Petr Cech). Am häufigsten ist jedoch die untere Extremität betroffen, also vor allem das Sprunggelenk (Servus Markus!), das Kniegelenk und die Ober- und Unterschenkelmuskeln, wobei die Gründe häufig bei chronischer Dauerbelastung aber hauptsächlich dem Gegnerkontakt liegen. 

Mit Gegnerkontakt hat eben auch die meist diskutierte und alles weitere überschattende Szene des Spiels zu tun. Es läuft die 31. Minute. Brünker legt einen langen Ball an der Mittellinie mit der Brust quer. Bauer und Schmidt sprinten in Richtung des freien Spielgeräts. Bauer setzt zur Grätsche an und ist auch schneller als sein Gegenspieler am Ball. Schmidt versucht durchzuziehen und trifft dabei das harte Knie von Bauer mit seinem Schienbein. Die Kräfte wirken bei diesem Pressschlag so dermaßen, dass sofort ersichtlich ist, dass das Bein des Saarbrückeners gebrochen ist. Eine bittere Szene, die zwar selten aber dennoch vorkommen kann. Einerseits kann ich die Forderung einer roten Karte verstehen, andererseits war Bauers Bein nicht gestreckt und Schmidt ging selbst auch sehr motiviert in den Zweikampf. Dass dieser mit einer so schrecklichen Verletzung endet, war niemals die Intention einer der beiden und so bleibt mir auch nichts anderes übrig als gute Genesungswünsche an Patrick Schmidt auszusprechen. 

Doch es wurde beim ersten eigenen Sonntagsspiel um 19:30 in der dritten Liga entgegen der Berichte in diversen Medien auch Fußball gespielt und diese 90 Minuten waren allen voran durch tiefere Ausrichtungen gegen den Ball, solides Mittelfeldpressing und ähnliche Spielideen beider Mannschaften geprägt.

Zuerst das seit Wochen Positive: eine defensive Kompaktheit, die durch klar verteilte Rollen auch eine vielseitige Anpassungsfähigkeit im Defensivspiel ermöglicht, da zum Beispiel bei einem zu forschen Herausrücken eines Mittelfeldspielers die Nebenleute direkt seinen Part übernehmen. Der Saarbrücker Coach erkannte, dass unser situationsbedingtes und ballorientiertes Pressing im Mittelfeld immer wieder Räume in den Halbräumen neben den Sechsern eröffnet, über welchen die Saarländer schnell den steilen Pass hinter die letzte Kette in den Sechzehner suchten, was wiederum besonders in der Mitte der zweiten Halbzeit zu guten Chancen und einer Dauerdrucksituation für die Unterberger-Elf sorgte. Hier ist direkt Schifferl als Fixpunkt in der Endverteidigung hervorzuheben, weil beinahe jeder Ball in Richtung des Brackerls Brünker wegverteidigt werden konnte. 

Mit dem Pressing der vordersten Linie aus Fetsch und Hobsch konnte wenig Druck auf die aufbauende Dreierkette (durch den abkippenden Sechser) der Saarbrücker ausgeübt werden. Zu viel Zeit und Raum mit Ball sorgten dafür, dass die meisten Angriffe der Gäste bis weit in unsere Hälfte vorgetragen werden konnten. Das erkannte aber natürlich unser Coach, der in der zweiten Hälfte Fetsch alleine vorne ließ, um Hobsch das Mittelfeld unterstützen zu lassen und gleichzeitig so weniger Platz in den Halbräumen zu offenbaren. Doch gab es das gleiche Problem auf der gegenüberliegenden Seite, denn Maier hatte auf unserer Seite im Spielaufbau beinahe immer genug Zeit und Platz, um aufzudrehen und das Spiel zu verlagern. Denn so war es für Brünker und Schmidt beinahe unmöglich die Passoptionen für Schifferl, Welzi und den „aufrückenden Sechser“ Vollath zuzustellen und vor allem Maier, der als zurückgezogener Spielmacher agierte, hatte häufig sehr viel Platz. Wie gewohnt in der aktuellen Saison schoben unsere Ketten bei ruhenden Bällen tief in der gegnerischen Hälfte hoch, sodass der Gegner meist zu einem langen Ball gezwungen war und die Ballbesitzsicherung erschwert wird. Dennoch machten die grundsätzlich tieferen Grundausrichtungen das Spiel ruhiger und es konnten kaum Ballgewinne in gefährlichen Räumen erzwungen werden. 

Unser Spielaufbau fand zudem sehr häufig über die Außenverteidiger, besonders Waidner auf rechts, statt. Hier wurde durch Kombinationen nahe der Außenlinie versucht Platz hinter den Pendants in Blau-Schwarz auf der Außenbahn zu finden. Dies gelang jedoch relativ selten, wie bei der Chance von Skarlatidis nach Krattenmacher Flanke. Auf Bauers Seite war der Plan entweder nach Ballsicherung schnell das Spiel nach rechts zu verlagern, um dort freie Räume zu bespielen, was Sinn machen würde, da sowohl Bauer als auch Skarlatidis einen starken rechten Fuß haben oder die Saarbrückner machten es unseren Jungs einfach zu schwer sich dort freizuspielen, sodass unsere Jungs dazu gezwungen waren. Deshalb war das Spiel vor allem in der ersten Hälfte ziemlich rechtslastig. Wobei Krattenmacher hier mehrfach sein Talent aufblitzen ließ und ersichtlich wurde, dass er den Ball so streichelt wie andere nicht ihr Haustier. In der zweiten Hälfte wurde dies nach der Hereinnahme von Keller etwas ausgeglichener. Natürlich gab es auch auf beiden Seiten die Ansätze mit langen Bällen ihre Zielspieler (Fetsch und Brünker) zu finden und so die Angriffe schnell nach vorne zu tragen. Auch hier gebührt den beiden Abwehrreihen das Lob, da sie mit mutigem und konsequentem Nachvorneverteidigen den beiden Ochsen wenig Luft zu Atmen gaben.

Zwar gab es, besonders in der zweiten Hälfte, zahlreiche aussichtsreiche Umschaltmomente doch durch den meist weiten Weg, einer vorausschaubaren Raumwahl, Entscheidungen mit Neigung zur Hektik und last but not least technischen Issues entstanden wenige gefährliche Situationen für den Herren im Aufwärmshirt (ob er es deshalb getragen hat?).

Kurz vor der Crunchtime nahmen die Gäste dann das Heft des Handelns in die Hand. Hier haben wir es auch dem leidenschaftlichen Abwehreinsatz zu verdanken, dass hier kein Tor fällt. Für mich fing sich die Vorstadtelf überraschender Weise in der Endphase des Spiels und hatte so mehrfach gute Möglichkeiten. Der zurecht große Aufschrei entstand nach einem Foul an Fetsch, nachdem Skarla seinen Gegenspieler auf Außen mit einem dermaßen frechen Panna stehen ließ und so Platz vor sich hatte. Sein Freistoß kommt perfekt dahin, wo es am schwierigsten ist zu verteidigen und Stiefler kommt an den Ball. Über die Entscheidung, beim darauffolgenden Handspiel nicht auf den Punkt zu zeigen, kann ich nur mit dem Kopf schütteln, verzichte aber nachdem ich „Unparteiisch“ in der ARD Mediathek gesehen habe (absolute Empfehlung) auf eine Wutrede. So blieb dann auch die Endphase ohne Entscheidung und wir lassen einen Punkt mit weißer Weste im WIRKLICH geweihten UhlsportPARK. Die Szenen mit dem Pfarrer werde ich trotz meiner römisch-katholischen Prägung hier jedoch unkommentiert lassen. 

Doch es geht ja am heutigen Freitag auch schon direkt weiter auf dem geweihten Hybrid-Grün. Und zwar gegen die Wundertüte der Liga, der Arminia aus Bielefeld. Es ist einfach immer noch schwer diese Mannschaft, nach komplett Erneuerung, einzuschätzen und unsere tut gut daran dies nicht zu unterschätzen.

An alle, die es so weit geschafft haben, schon Mal ein dickes Merci für‘s Lesen, da ich diesen Aufwand ja dann auch nicht nur für mich machen möchte. Entschuldigung, dass ich diese Woche den gewohnten Rhythmus nicht einhalten konnte und die angekündigte Taktiktafel noch keinen Einzug in meinen Beitrag gefunden hat. Dies liegt ganz einfach daran, dass ich neben meiner Lohnarbeit auch noch ein Sozialleben außerhalb der Konversationen auf meinem moneyschwabl Instagramprofil (auch eine absolute Empfehlung für Meme-Connoiseure) pflege. Ich gelobe Besserung und freue mich darauf euch die nächsten Artikel wieder mit mehr Liebe zum Detail (und Taktiktafel) zu präsentieren.

Wir lesen uns die Tage.

Auf geht‘s Haching.

6. Spieltag  SpVgg Unterhaching – 1. FC Saarbrücken – der Ausblick

Servus mitanand, 

das Länderspielwochenende liegt endlich hinter uns. Mein persönliches Umfeld kann simultan zur  deutschen Nationalmannschaft endlich aufatmen, da ich meine abstrusen Gedanken nun wieder mit euch teilen kann, während Hansi Flick seine wieder mit seinem persönlichen Umfeld teilen muss. So schließt sich der Kreis. Unser Antezessor auf der Trainerbank, Sandro Wagner, wird wohl allen Anschein nach auch in Spe zwei Stühle neben dem Bundestrainer Platz nehmen und kann „die Mannschaft“ mit seinem Michael Jordan Trikot hoffentlich auch besser motivieren als gen Süden ziehende Graugänse. Neben den Auftritten der Nationalelf hatte ich endlich mehr Zeit mich auch anderen wichtigen Dingen, wie dem Verzehr von mehreren Semmeln im Glas oder den Gleisarbeiten an der Stammstrecke, zu widmen. Doch gibt es eine Sache der ich noch mehr entgegen fiebere als dem nächsten Maurersekt: das nächste und inzwischen 600. Heimspiel in unserem Sportpark, bzw. UNSerem UhlsportPARK. (Diesen Einfall hatten die Verantwortlichen wohl auch nach dem ein oder anderem Bernsteinwasser, aber mir gefällt‘s!)

Unserem? Moment mal. Da war doch was. Ach ja so ganz unser Sportpark ist es seit dem Einzug der Munich Ravens nicht mehr so ganz oder war er es eigentlich jemals? 

Diese Frage ist emotional ganz leicht beantwortet. Auf dieser Ebene ist, war und wird es immer unser und auch mein Sportpark sein, denn dieses Schmuckstück ist seit dessen Eröffnung 1992 die Heimat all der damit verbundenen freudigen und traurigen Erinnerungen. Der Sportpark ist der Ort vieler kindlicher Träume, in welchen auch ich Traumtore in Riccardo Villar Manier schoss oder den Ball wie Milan Susak in letzter Sekunde klärte. Die dazugehörige Südtribüne ist ein Ort, an dem ich viele Freundschaften schloss, meine Oma nach Geld für die nächste Spezi fragte und bei jedem Wetter die Elf auf dem Spielfeld anfeuerte. Rechtlich gesehen war der Sportpark wiederum in den letzten 599 Heimspielen nicht das Eigentum der Spielvereinigung sondern bekanntlich der Gemeinde Unterhaching, obwohl sich diesbezüglich vor gut drei Jahren das Blatt zu wenden schien. So beschloss der Gemeinderat damals den Verkauf des Klotzes am Bein an die Fußballer der Spielvereinigung für 3,3 Millionen Euro. Wahrscheinlich war es dann die Pandemie, die den Deal nicht zu Stande kommen lies, da die Prioritäten sowohl für die Gemeinde als auch den Verein an anderen Stellen lag. Als diese überstanden war, stand dann das Verkaufsmodell „Sportpark+“ im Raum, also inklusive der Trainingsplätze und der Stockschützenhalle, wofür vier Millionen mittels Bankdarlehen geboten werden konnten. Mit der Sicherheit, dass die Liegenschaft nun an den dort beheimateten Fußballclub verkauft werden, schloss die Hachinger Stadion GmbH, die für den Stadionbetrieb zuständig ist, auch den Vorvertrag mit der Football-Franchise-Team der Ravens, welche vor wenigen Wochen ihren Saisonabschluss, bzw. ihr end of the season,im UhlsportPARK hatten. Als dieser Vertrag, gepaart mit der Skepsis über die Liquidität unserer SpVgg, aufgrund diverser Berichte über Zahlungsverzüge, bekannt wurde, platzte vorerst auch der Deal über den Verkauf und ein neuer Pachtvertrag, zumindest für die laufende Saison, mit beiden Parteien ist „Stand jetzt“ das Ergebnis dieser Posse. Apropos „Stand jetzt“… dieser Ausdruck ist wohl die euphemistische Floskel der letzten Jahre im deutschen Profifußball und bedeutet nichts weiter als: Schau ma moi wer mehr zoit. Bleibt als Haching Fan also nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen der Ravens nicht so naiv sind und den UhlsportPARK (okay, je öfter ich das schreibe, wird es immer komischer) dann versuchen an UNS zu verpachten, da sie sich wahrscheinlich so die Sympathien vieler verspielen, die es mit dem echten Fußball halten. Was aber wirklich im nächsten Jahr passiert und mit wem gerade in den Hinterzimmer des Rathauses verhandelt wird, ist pure Spekulation, für welche ich nicht der richtige Ansprechpartner bin.

Im Fall eines Kopf an Kopf-Rennens wäre ich persönlich dafür, dass es zwischen den beiden Interessenten in einem epischen Duell der Sportarten ausgespielt wird. Zuerst ein Fußballspiel und dann ein Footballgame. Für Letzteres sehe ich nur Probleme an der Line of Scrimmage, da uns einfach die Maße, sowohl körperlich als auch kadertechnisch, fehlt, vielleicht müssen in der D-Line dann Unterberger und Manni höchstpersönlich aushelfen, oder es gibt im Wirtshaus einen Koch, der so massiv ist wie die dort erweblichen Kasspatzn. Der Quarterback ist schnell gefunden, denn ich bin mir sicher, dass die menschliche Quinoa-Bowl, Rene Vollath, auch ein Ei präzise auf einen Zielspieler bringen kann. Den Running-Back traue ich am meisten Bene Bauer zu, da er klein, robust und  wendig ist. Der Kicker? Klar: Markus Schwabl, da die Mehrzahl seiner Flankenversuche ohnehin das Fieldgoal passieren würden. Einen Tight-End hätten wir mit Schifferl und Krattenmacher, Mashigo und Keller geben unsere Wide-Receiver. Da ich zuletzt Madden 13 gespielt habe (Puh schon zehn Jahre her), müssten sich die Football-Freaks unter euch die Gedanken zur weiteren Besetzung machen. 

Am Samstag kommt aber kein Football-Team in UNSeren Sportpark, obwohl deren Topscorer Kai Brünker auch in dieser Sportart erfolgreich wäre. Zum Gegner selbst möchte ich keine weiteren Zeilen verlieren, da ich hier wieder einmal wärmsten an den Kollegen von www.ueberhaching.de verweise, der eine Recherche Arbeit par excellence liefert. Ich gehe mal wieder von einem engen Spiel aus und prophezeie (ausnahmsweise), dass alle Tore nach schnellem Umschaltspiel fallen werden. Ich versuche wahrscheinlich wie die Mannschaft und „die Mannschaft“ meinen Rhythmus wieder zu finden und freue mich jetzt schon auf die Analyse.

Wir lesen uns die Tage.

Auf geht‘s Haching.

5. Spieltag SC Verl – SpVgg Unterhaching – die Analyse

Servus mitanand, 

die Wochenenden seit dem ersten Auswärtsspiel in Regensburg verbrachte ich, nach vollbrachter Maloche, eremitisch in meinem dunklen Arbeitszimmer. Im Kerzenschein hackte ich manisch auf meine Schreibmaschine ein, um Woche für Woche dieser Seite Leben einzuhauchen. Diese Selbstkasteiung mit dem höheren Zweck den Menschen in Unterhaching, welchen ich mich physisch nicht mehr verbunden fühlen kann, beste Unterhaltung zu bieten, sollte nun endlich ein Ende finden, da in meinem Herzen die Sehnsucht nach Abenteuer und fremden Stadien schlummerte. 

Und was kann schon ein größeres Abenteuer sein, als die Reise nach Verl anzutreten, da der Sportclub hochpersönlich auf der Homepage von einer Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln aufgrund der Anbindung ausdrücklich abrät. Spannend wurde es dann auch tatsächlich erst am Gütersloher Hauptbahnhof, dessen Vorplatz vom Duft des Popcorns des gegenüberliegenden Kinos erfüllt ist. Trotz des betörnenden Bouquets von aufgeplatzten Maiskörnern wuchs lediglich das Verlangen nach der örtlichen Brauspezialität „Paderborner Pilsener“. Euphorisiert ob der Wirkung des herrlichen Hopfentees zog es mich beinahe magisch in das Gespräch mit einem Mann, dessen Oberkörper in das rote Leibchen der Spielvereinigung Unterhaching mit der Beflockung 5, Zimmermann gehüllt war. Nach wenigen Worten über die weitere Anreise gewann meine Reisegruppe, mit der Mission unsere Helden beim anstehenden Spiel zu unterstützen, ein weiteres Mitglied. Im Bus Nummer 73 begegneten wir einem Ur-Verler mit dem kryptischen Namen „Double Twentynine“, der uns auch direkt eine Sightseeingtour durch seine Vergangenheit bot, wobei besonders seine verflossenen Liebschaften eine Rolle spielten. Am Busbahnhof in Verl angekommen waren wir von der Sportbegeisterung der Verler Bevölkerung  überwältigt und standen so vor der schweren Entscheidung, ob wir anstelle des Fußballspiels nicht vielleicht doch einen der zwölf (!!!) Brieftaubenzuchtvereine, einen von drei Rassegeflügelzuchtvereinen oder das Tractor Pulling Team Verl besuchen sollten. Zum Glück besannen wir uns schnell dazu unser eigentliches Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, zumal unser einheimischer Begleiter einen Platz am längsten Stadiontresen sicher hatte.

Dank „DTs“ Ortskenntnis, wie wir ihn nun als Freunde nennen durften, war der Weg zum Gästeblock, gesäumt von gelangweilten Parkplatzwächtern, nur ein weiteres Paderborner entfernt. Schon aus der Ferne erkannte ich beinahe vergessene Gesichter, die sichtlich von der Busanreise gezeichnet waren. Nach der Begrüßung der Teilnehmer des ersten moneyschwabl Fanmeetings war es meine journalistische Pflicht das kulinarische Angebot der Sportclub Arena zu testen. Besonders die Manta-Platte für 7,50€ (Currywurst mit Pommes) wird vielen aus dem Gästeanhang in Erinnerung bleiben, da sie mit einem herrlichen Spiel von Schärfe und Deftigkeit ummantelt von einer salzigen Hitze zu überzeugen wusste. Die Stadionbewirtung empfahl zur Begleitung ein leicht schales Herforder Pils. Insgesamt eine 7,9 auf der moneyschwabl-Skala!

Dieser positive Ersteindruck änderte sich dann leider nach dem Erklimmen der 14 Treppenstufen in den Gästeblock. Grundsätzlich habe ich nichts gegen kleine Stadien einzuwenden, jedoch war das Blickfeld zwischen dem, mit Metallspitzen geschmückten, Zaun und dem Stadiondach so klein, dass ich mich wie Uli Hoeneß während seines Aufenthalts in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech fühlte. Wohl auch wegen der Bratwurstsemmel in meiner Hand.

Wenige Minuten später begann der Grund meiner Reise und dieser Zeilen hier und wir konnten die Mannschaften aus dem gegenüberliegenden Spielertunnel den Rasen betreten sehen.

In den ersten Minuten setzten die Mannen von Trainer Unterberger auf ein Angriffspressing, um die bisher anfällige Verler Abwehr direkt in Bedrängnis zu bringen. Doch schon zu Beginn war deutlich zu erkennen, dass die Truppe aus dem Gütersloher Vorort um sehr gute Kicker in ihren Reihen weiß. So versuchte die Heimmannschaft das Spiel immer ruhig aufzubauen und schaffte es ihre Angriffe über außen gut zu organisieren, sodass es immer wieder gute Flankengelegenheiten gab. Unsere Abwehrorganisation versuchte dann eine Mischform aus einem individuellen mann- und passwegorientiertem Pressing, sodass wieder meist die Dreiergruppe Hobsch, Fetsch und Westermeier die ballführenden Spieler unter Druck setzte. War der Verler Spielaufbau dann weiter fortgeschritten zog sich die Elf etwas zurück und presste die gegnerische Mannschaft erst im Mittelfeld. Nach Ballgewinnen wurde situationsbedingt umgeschaltet und entweder der direkte Gegenstoß nach Möglichkeit in der Tiefe gesucht oder der Ballbesitz über Vollath gesichert. Unsere Angriffe waren wegen des laufintensiven und hohen Pressings der Gegner schwer zu organisieren, was wiederum zeigt, dass der SC Verl ein stärkerer Gegner, als die Tabellenplatzierung vermuten lies, war. Durch den ausgeübten Druck waren wir meist dazu gezwungen den Ball schnell nach vorne zu schlagen, um einen möglichen Ballverlust in Tornähe zu verhindern. Meine wirren Versuche der Spielmoneypulation kommentierte unser Torwart und für mich der Man of the Match mit einem bestimmten aber sympathischen „Halt die Schnauze“, weswegen ich mich in der kommenden Schaffenspause bis zum Spiel gegen Saarbrücken versuche auf meine Kernkompetenz des Schreibens zu konzentrieren. Mit solchen Ansagen von außerhalb des Spielfelds musste sich der Torwart wohl seit Ponomarev in Uerdingen nicht mehr ausgesetzt sehen. Noch einmal „Sorry Rene“ von offizieller Seite. Aus unserem Blickwinkel war es dann auch eine ziemlich chancenarme Partie, in der sich beide Teams durch konzentrierte Defensivarbeit neutralisierten, wobei die Verler kurz vor der Halbzeit den Ball nach einer Ecke, dank eben Vollath, nicht über die Linie brachten. In der zweiten Halbzeit war die größte Möglichkeit für uns mal wieder durch eine Halbfeldflanke von rechts, die Hobsch kunstvoll per Fallrückzieher auf den Kopf von Fetsch lenkte, wessen Kopfball aber direkt auf den Keeper Unbehaun kam.  Nachtrag: Ein aufmerksamer Leser machte mich natürlich noch auf den schönen Abschluss von Keller aufmerksam, der knapp über die Latte zischte. In der ersten Halbzeit war noch Fetsch frei nach einer Ecke zum Abschluss gekommen, der Schuss kam aber zu zentral aufs Tor. Bei Auswärtsspielen gibt es immer etwas Schwund.

Am Ende war es ein sehr umkämpftes, aber ebenso gerechtes Remis bei einem starken Gegner, bei welchem sich wohl noch viele Mitkontrahenten die Zähne ausbeißen werden. So ist die Vorstadt als Aufsteiger weiterhin ungeschlagen und konnte beim SC Verl, der bis zu diesem Spiel die meisten Tore erzielte, die Null halten. Stark! Ich bin jetzt schon auf die nächsten Partien gespannt, besonders wie sich unser, nach Stallgeruch odelnder, Kader gegen die Teams aus Saarbrücken und Bielefeld schlägt. Resümierend sagt moneyschwabl:„Das erste Fanmeeting war ein voller Erfolg. Neben einem Punkt konnte ich sogar ein Selfie mit Markus Schwabl nach Hause nehmen!“

Bis zum nächsten Heimspiel gegen die Saarländer geht dieser Blog ebenfalls in die Länderspielpause (Grüße an Leon Goretzka), was mir auch etwas Luft verschafft meine Kreativität für frische Texte aufzufüllen, weshalb ich euch bereits heute die „moneyschwabl-Taktiktafel“ für die nächste Analyse ankündigen kann. Wer etwas zum kommenden Toto-Pokal Spiel in Illertissen lesen möchte, hat hier sicherlich die Gelegenheit bei meinem Blogger-Kollegen von www.ueberhaching.de dieses Bedürfnis zu stillen. Wer es jedoch nicht ohne meinen geistreichen Hachingcontent schafft, schaut am Besten auf meiner Instagramseite vorbei.

Wir lesen uns die Tage.

Auf geht‘s Haching!