MoneySchwabl Adventskalender

Servus mitanand,

das Jahr neigt sich dem Ende zu und schon ist die Adventszeit da, jene magische Periode, in der Menschen panischer Einkäufe tätigen als Bundesliga Manager am Deadline-Day und Jörg aus der Buchhaltung nach dem sechsten Glühwein seine deutsche Hüfte schwingt. Adventskalender öffnen dabei eine eigene Dimension des Zaubers: Türchen um Türchen kämpft man sich durch, in der Hoffnung, dass sich hinter einem Türchen des Bayernlos-Adventskalenders die sehnsüchtig erwartete Frührente verbirgt. Doch ob Schoki, Beauty-Produkte oder Mini-Spirituosen – der Kalender ist längst zum ultimativen Spiegel unserer Konsumgesellschaft geworden. Besinnlichkeit in 24 Häppchen, bei denen sich die wahre Frage stellt: Was machen wir eigentlich an den restlichen 341 Tagen?

Die Adventszeit ist also einerseits die Zeit der Besinnung um das Vergangene Revue passieren zu lassen und andererseits die des Ankommens (lat. advenire). Im Kontext dieses Blogs schwelgen wir also in der Geschichte der Spielvereinigung und stellen uns die Frage: Wer ist denn eigentlich nie so richtig angekommen in der Vorstadt?

  1. Türchen: Arne Naudts

Arne Wer?

Das erste Türchen eines Adventskalenders hat viele Parallelen mit Naudts, denn ist dieses meist der Startschuss für die weihnachtliche Vorfreude und man weiß noch nicht, was einem am diesjährigen Weihnachtsfest erwarten kann. Obwohl Socken von der Oma sind auf alle Fälle gewiss. Auch die gemeinsame Zeit mit der Familie steht im Vordergrund bei diesem kuriosen Transfer.

Wir schreiben den 01.07.2019. Die Sonne brutzelt wie die rote Stadionwurst und Unterhaching ist mehr als überzeugt die Offensiv-Probleme der vergangenen Spielzeit mit der neuen belgischen Offensivwaffe Vergangenheit bleiben zu lassen. Denn nicht nur optisch überzeugt der 1,86m große Stürmer mit muskulösen zugehackten Armen, sondern auch sportlich scheint der Eindruck von Arne, der ablösefrei aus der zweiten niederländischen Liga von Helmond Sport in den Sportpark kam, Aufbruchstimmung auszulösen. So ließ der Haching Coach Claus Schromm verlauten, dass er einen Stürmer mit seinen Qualitäten noch nie trainiert habe. Obwohl auch Stephan Hain in seiner Truppe stand. Die Erwartungen waren groß. Und auch mein Bruder, der sich das ein oder andere Testspiel zu Gemüte führte, blies ins gleiche Horn und prognostizierte Naudts viele Tore in der kommenden Saison. 

Vier Wochen später musste der Wunschzettel wieder neu geschrieben werden, denn Naudts war kein Teil der Pläne von Claus Schromm mehr. Aber nicht aufgrund von Disziplin oder Fitness, sondern Heimweh plagte den Hoffnungsträger und seine Familie. „Arne kam auf uns zu und hat aus familiären Gründen um die Vertragsauflösung gebeten“, erklärte damals unser Präsi. Was hätte werden können, steht in den Sternen, „aber manchmal gibt es wichtigere Dinge als Fußball“, gestand Manni. Und was lernen wir daraus? Haching gilt zwar für viele als Wohlfühloase, doch offensichtlich nicht für jeden und im Sinne des Weihnachtsfestes hoffe ich allen, denen es möglich ist, möglichst nah bei der Familie zu sein, wie auch immer diese für euch definiert ist.

Für Naudts ging die Karriere im Anschluss beim Lommel SK weiter, ehe es ihn nach Maastricht zog. Heute kickt der inzwischen 31-Jährige beim KFC Dessel Sport in der dritten belgischen Liga (obwohl ich ein Vollzeitstudium benötigen würde, um das dortige Ligensystem zu überblicken).

Wir sehen uns beim nächsten Türchen.

Auf geht‘s Haching!