MoneySchwabl Adventskalender

Servus mitanand,

das Jahr neigt sich dem Ende zu und schon ist die Adventszeit da, jene magische Periode, in der Menschen panischer Einkäufe tätigen als Bundesliga Manager am Deadline-Day und Jörg aus der Buchhaltung nach dem sechsten Glühwein seine deutsche Hüfte schwingt. Adventskalender öffnen dabei eine eigene Dimension des Zaubers: Türchen um Türchen kämpft man sich durch, in der Hoffnung, dass sich hinter einem Türchen des Bayernlos-Adventskalenders die sehnsüchtig erwartete Frührente verbirgt. Doch ob Schoki, Beauty-Produkte oder Mini-Spirituosen – der Kalender ist längst zum ultimativen Spiegel unserer Konsumgesellschaft geworden. Besinnlichkeit in 24 Häppchen, bei denen sich die wahre Frage stellt: Was machen wir eigentlich an den restlichen 341 Tagen?

Die Adventszeit ist also einerseits die Zeit der Besinnung um das Vergangene Revue passieren zu lassen und andererseits die des Ankommens (lat. advenire). Im Kontext dieses Blogs schwelgen wir also in der Geschichte der Spielvereinigung und stellen uns die Frage: Wer ist denn eigentlich nie so richtig angekommen in der Vorstadt?

2. Türchen: Felix Schröter

Hinter dem zweiten Türchen, das dem ersten folgt wie ein Schatten, steht passenderweise ein Stürmer, der „der Schleicher“ genannt wurde. Ob dieser Spitzname für einen Fußballer nun mit den glanzvolleren wie „der Bomber“, „der Kannibale“ oder „der Lord“ mithalten kann und ob dieser als Selbst- oder Fremdbezeichnung entstanden ist, kann in diesem Format nicht geklärt werden. Doch der Schleicher, Felix Schröter, zeigt direkt auf, wie ein „Nicht-Ankommen“ bei einem Verein im Gegensatz zum gestrigen Stürmer auch funktionieren kann. Denn Schröter verbrachte nicht 38 Tage bei uns, sondern ganze zwei Jahre. Gespielt und getroffen hat er auch, zumindest im ersten Jahr. Felix Schröter steht deshalb sinnbildlich für Spieler, denen eine gute Karriere prognostiziert wurde und natürlich über die Maßen talentiert waren, aber nie so richtig im Profifußball angekommen sind. Der gebürtige Ulmer, der über Stuttgart und Hoffenheim den Weg in die Knappenschmiede fand, war eine der heißesten Aktien seines Jahrgangs. Unglaubliche 38 Scorer in 32 Spielen für die U19 von Schalke sprechen hier eine ganz eigene Sprache und sorgten auch direkt für die Meisterschaft in der A-Jugend, welche er gemeinsam mit Leroy Sane und Thilo Kehrer feiern konnte. Direkt im darauffolgenden Jahr wurde er dann von den Königsblauen nach Heidenheim verliehen (ja damals war Schalke besser). Dort konnte er sich bei Coach Frank Schmidt nicht durchsetzen und seine Zeit mündete in lediglich drei Kurzeinsätzen an der Brenz. Zurück in Gelsenkirchen kickte er für die zweite Mannschaft in der Regionalliga West, wobei auch hier der Knoten nicht platzen wollte, sodass Schröter einen Neuanfang bei Illertissen wagte. 16 Tore in 33 Spielen für den damals 22 Jährigen riefen Manni auf den Plan und der talentierte Stürmer sollte nun über Unterhaching endgültig im Profifußball ankommen. Die erste Saison in Rot-Blau war vielversprechend: 33 Spiele 8 Tore und 4 Assists, dazu der Klassenerhalt und Platz 11 in der dritten Liga. Die darauffolgende Saison gilt inzwischen als rotes Tuch in Hachinger Kreisen und der Durchbruch für Schröter im Profifußball erlitt einen weiteren Rückschlag. Der Schleicher hat sich für seinen weiteren Karriereweg nun komplett anders orientiert und wagte den Schritt nach Norwegen. Ausgenommen eines kurzen Abstechers in die USA zu den Tampa Bay Rowdies (haha) spielt der heute 28 Jährige noch immer für den FK Jerv in Norwegen. Wer etwas mehr darüber wissen möchte, sei der Artikel von transfermarkt ans Herz gelegt: https://www.transfermarkt.de/ex-s04-talent-schroter-innerlicher-druck-quot-und-neustart-in-norwegen-wollte-einfach-raus-quot-/view/news/402767

Wir sehen uns beim nächsten Türchen.

Auf geht‘s Haching!