Servus mitanand,
das Jahr neigt sich dem Ende zu und schon ist die Adventszeit da, jene magische Periode, in der Menschen panischer Einkäufe tätigen als Bundesliga Manager am Deadline-Day und Jörg aus der Buchhaltung nach dem sechsten Glühwein seine deutsche Hüfte schwingt. Adventskalender öffnen dabei eine eigene Dimension des Zaubers: Türchen um Türchen kämpft man sich durch, in der Hoffnung, dass sich hinter einem Türchen des Bayernlos-Adventskalenders die sehnsüchtig erwartete Frührente verbirgt. Doch ob Schoki, Beauty-Produkte oder Mini-Spirituosen – der Kalender ist längst zum ultimativen Spiegel unserer Konsumgesellschaft geworden. Besinnlichkeit in 24 Häppchen, bei denen sich die wahre Frage stellt: Was machen wir eigentlich an den restlichen 341 Tagen?
Die Adventszeit ist also einerseits die Zeit der Besinnung um das Vergangene Revue passieren zu lassen und andererseits die des Ankommens (lat. advenire). Im Kontext dieses Blogs schwelgen wir also in der Geschichte der Spielvereinigung und stellen uns die Frage: Wer ist denn eigentlich nie so richtig angekommen in der Vorstadt?
3. Türchen: Garðar Gunnlaugsson
Am Boden: Garðar Gunnlaugsson
Türchen drei, Stürmer drei. Der Transfersommer 2010 liest sich rückblickend wie ein schlimmer Fiebertraum, Markus Schwabl wird bestimmt ein Lied davon singen können. Und wer weiß, ob in diesem Adventskalender noch der ein oder andere ein prominentes Plätzchen verdient hat.
Zurück zum isländischen Corpus Delicti. Gunnlaugsson kam als 28 Jähriger mit der Erfahrung aus der österreichischen Bundesliga, der schottischen Premiership, der schwedischen Allsvenskan, der bulgarischen A Grupa und nicht zuletzt aus der Champions League Quali. Gemeinsam mit Sturmpartnern Mijo Tunjic und Marc Nygaard soll Garðar für Klaus Augenthalers Offensive für mächtig Furore sorgen. Doch seine damalige Frau, Ásdís Rán Gunnarsdóttir, ihres Zeichens isländisches Supermodel und jüngst Präsidentschaftskandidatin, sorgte bei meinem damaligen jugendlichen Ich für mehr Furore. Bezeichnend dafür ist die Meldung des Münchner Merkurs aus dem Februar 2011: „Bei Gardar Gunnlaugsson ist endlich der Knoten geplatzt. Der längst als Fehleinkauf abgestempelte Stürmer hatte mit seinem wichtigen Führungstor gegen den VfR Aalen nach sieben Monaten Anlauf endlich Grund zur Freude.“
7 Monate dauerte es bis zu seinem ersten und einzigen Treffer für Unterhaching. Keine 5 Monate später war das Kapitel auch wieder zu Ende und Gunnlaugsson zog es, nach halbjähriger Vereinslosigkeit, zurück zu seinem isländischen Ausbildungsklub ÍA Akranes wo er es insgesamt auf 199 Spiele und 80 Tore brachte. Eine respektable Quote.
Wir sehen uns beim nächsten Türchen.
Auf geht‘s Haching!