MoneySchwabl Adventskalender

Servus mitanand,

das Jahr neigt sich dem Ende zu und schon ist die Adventszeit da, jene magische Periode, in der Menschen panischer Einkäufe tätigen als Bundesliga Manager am Deadline-Day und Jörg aus der Buchhaltung nach dem sechsten Glühwein seine deutsche Hüfte schwingt. Adventskalender öffnen dabei eine eigene Dimension des Zaubers: Türchen um Türchen kämpft man sich durch, in der Hoffnung, dass sich hinter einem Türchen des Bayernlos-Adventskalenders die sehnsüchtig erwartete Frührente verbirgt. Doch ob Schoki, Beauty-Produkte oder Mini-Spirituosen – der Kalender ist längst zum ultimativen Spiegel unserer Konsumgesellschaft geworden. Besinnlichkeit in 24 Häppchen, bei denen sich die wahre Frage stellt: Was machen wir eigentlich an den restlichen 341 Tagen?

Die Adventszeit ist also einerseits die Zeit der Besinnung um das Vergangene Revue passieren zu lassen und andererseits die des Ankommens (lat. advenire). Im Kontext dieses Blogs schwelgen wir also in der Geschichte der Spielvereinigung und stellen uns die Frage: Wer ist denn eigentlich nie so richtig angekommen in der Vorstadt?

11. Türchen: Sebastian Mützel

Düdüdüdüp Sebastian Mützel Düdüpdüdüp. Ein Spieler der in keine bisherige Kategorie passt, weil er seine eigene ist. Der bayrische Ibrahimovic hat für immer einen Platz in meinem Herzen und viel zu oft denke ich in meinem Leben an diesen Mann. Begonnen hat meine Liebe zu Mützel, als ich noch regelmäßig die zweite Mannschaft, de Amas, besucht habe. Hier viel er im Team von keinem Geringeren als Alrfred „Fredy“ Ruthe vor allem mit seiner hitzigen Spielweise auf und später auch durch Tore, viele Tore. In der Bayernliga waren es in seiner zweiten Saison 12 Dinger in 19 Spielen. Sogar Ralph Hasenhüttl, der heute im Niemandsland der Bundesliga überteuerte Spieler zu mittelmäßigen Topverdienern formt, kam an Mützel nicht vorbei und er kam unter dem Österreicher zu seinen ersten drei Kurzeinsätzen in der dritten Liga. Es wird gemunkelt, dass Hasenhüttl nur aufgrund der geringen Spielzeit des kahlköpfigen Protegés geschasst wurde. Unter dem Interimscoach Mathias Lust ging es dann bergauf, ehe Mützel unter dem Übungsleiter Klaus fucking Augenthaler sein erstes Profitor bejubeln durfte. Und was habe ich gejubelt. Hierfür muss ich nicht einmal recherchieren, denn ist es eine meiner Kernerinnerungen:

Der Röhrenbildschirm flimmert und Windows XP bringt das Gehäuse fast an seine Grenzen. Gemeinsam mit meinem Bruder und seinem besten Freund verfolgen wir das Spiel am Unterhaching Live-Ticker, denn diese weite Auswärtsfahrt war an einem Mittwoch angesetzt. Was für Zeiten das doch waren. An das Spiel selbst habe ich wenig Erinnerung, doch kann ich mich an unsere Vorfreude und den wiederkehrenden Glauben erinnern als Mützel für Schweinsteiger eingewechselt wurde. Es dauerte bis kurz vor Schluss und unzählige Klicks auf das „Neuladen“ Symbol bis es dort stand – schwarz auf rot. TOOOOOR für Haching. Und es war, ja genau, Düdüpdüdüp Sebastian Mützel mit einem Kopfball nach Zillners Freistoß. Unglaublich. Wir dachten, oder viel mehr hofften, das war sein Durchbruch. Doch es kam alles anders und Mützel sollte nie mehr für die Vorstadt treffen. Es zog ihn nach Nürnberg und später nach NRW, wo er zwischen Regionalliga und Westfalenliga 2 seine Buden machte. Und meistens mehr als eine. Doch diese eine bleibt für immer ein Teil von mir.  Der Mann, der Mythos, der Mützel.

Wir lesen uns beim nächsten Türchen.

Auf geht‘s Haching!

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das Jahr neigt sich dem Ende zu und schon ist die Adventszeit da, jene magische Periode, in der Menschen panischer Einkäufe tätigen als Bundesliga Manager am Deadline-Day und Jörg aus der Buchhaltung nach dem sechsten Glühwein seine deutsche Hüfte schwingt. Adventskalender öffnen dabei eine eigene Dimension des Zaubers: Türchen um Türchen kämpft man sich durch, in der Hoffnung, dass sich hinter einem Türchen des Bayernlos-Adventskalenders die sehnsüchtig erwartete Frührente verbirgt. Doch ob Schoki, Beauty-Produkte oder Mini-Spirituosen – der Kalender ist längst zum ultimativen Spiegel unserer Konsumgesellschaft geworden. Besinnlichkeit in 24 Häppchen, bei denen sich die wahre Frage stellt: Was machen wir eigentlich an den restlichen 341 Tagen?

Die Adventszeit ist also einerseits die Zeit der Besinnung um das Vergangene Revue passieren zu lassen und andererseits die des Ankommens (lat. advenire). Im Kontext dieses Blogs schwelgen wir also in der Geschichte der Spielvereinigung und stellen uns die Frage: Wer ist denn eigentlich nie so richtig angekommen in der Vorstadt?

10. Türchen: Florian Dietz

Das Dietz-Aster von Unterhaching. Dieses Türchen zeigt einen Spieler, der aufgrund fehlender Chancen nicht den Durchbruch schaffen konnte. 

Florian Dietz’ Zeit bei der Haching – eine Fußnote in der Geschichte des Vereins, ein ungelöstes Rätsel. Als der junge Stürmer 2019 von Werder Bremen II zu den Hachingern kam, waren die Erwartungen groß. Ein talentierter Angreifer mit Perspektive, doch unter Trainer Claus Schromm sollte es nicht sein Durchbruchjahr werden. Dietz kam in der Saison 2019/20 zwar auf 20 Einsätze, doch 526 Minuten auf dem Platz sprechen eine deutliche Sprache: Wenig Spielzeit, keine Tore, keine Assists. Es war eine Phase, in der er viel auf der Bank saß und bei Schromm offenbar nicht die Chance bekam, seine Fähigkeiten zu zeigen.

Trotz seiner zweifellos vorhandenen Qualitäten blieb Dietz in der Hachinger Offensive eher ein Randphänomen. Schromm, der eher auf erfahrene Kräfte setzte und wenig experimentierfreudig war, ließ Dietz nie wirklich zur Entfaltung kommen. Die fehlenden Tore und die überschaubare Spielzeit spiegelten wider, was vielen jungen Spielern in der 3. Liga widerfährt: Die Chance auf den Durchbruch ist selten, die Geduld wird oft auf die Probe gestellt.

Und so zog Dietz weiter, mit einem Gefühl des ungenutzten Potenzials im Gepäck. Nach seinem Abgang aus Unterhaching landete er in der Regio West beim 1.FC Köln II, wo er endlich aufblühte. Dietz traf regelmäßig, glänzte in der Regionalliga – und als er von Steffen Baumgart in die Bundesliga hochgezogen wurde, war der Durchbruch plötzlich nur noch eine Frage der Zeit. Baumgart erkannte das Talent, das Schromm in Unterhaching nicht wirklich zu nutzen wusste. Dietz wurde zu einem wichtigen Bestandteil der ersten Mannschaft und stand plötzlich auf der großen Bühne der Bundesliga. Doch dann kamen die Verletzungen. Kreuzbandrisse, die ihn zurückwarfen und seine Karriere bremsten.

Was hätte Dietz in Unterhaching werden können, wenn er die Chance erhalten hätte? Vielleicht ein weiterer Goldesel, vielleicht aber auch der verlorene Diamant, den Trainer und Verein zu lange unbeachtet ließen. In Köln fand Dietz schließlich sein großes Potenzial – allerdings zu einem Zeitpunkt, als die Verletzungen ihn immer wieder ausbremsten.

Wir lesen uns beim nächsten Türchen.

Auf geht‘s Haching!

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Die Adventszeit ist also einerseits die Zeit der Besinnung um das Vergangene Revue passieren zu lassen und andererseits die des Ankommens (lat. advenire). Im Kontext dieses Blogs schwelgen wir also in der Geschichte der Spielvereinigung und stellen uns die Frage: Wer ist denn eigentlich nie so richtig angekommen in der Vorstadt?

9. Türchen: Jannik Bandowski

Türchen 8 – und ein System ist bereits zu erkennen, weshalb es Spieler nicht schaffen sich durchzusetzen. Fehlendes Selbstvertrauen, zu wenig Scorer oder zu viele Verletzungen. Ja Verletzungen sind der Karrierekiller schlechthin und bei Jannik Bandowski gab es davon mehr als üblich.

Dabei begann, wie so oft, die Karriere des Linksverteidigers so vielversprechend: aus der Jugend des BVB gelang der Sprung in die Zweite des Ruhrpottklubs, wo er in der 3. Liga bereits in jungen Jahren sein Talent andeuten konnte. Zumindest genug, dass die Blauen den Blondschopf für die Rückrunde und die darauffolgende Saison in der 2. Bundesliga ausliehen. Die erste Halbserie begann auch vielversprechend 14 Spiele und dazu noch die beiden Relegationsspiele, in denen der Klassenerhalt klappte. Am Ende seiner zweiten Saison in babyblau stand er lediglich einmal auf dem Platz. Dies hielt den Verband für Leibesübungen aus Bochum nicht davon ab, Bandowski zu verpflichten, doch er wurde abermals davon abgehalten im Wettkampf gegen den Ball zu treten. Nur neun Spiele in zwei Jahren führten dazu, dass seine Karriere steil bergab ging und er in Unterhaching ankam. Die Odyssee des Leids ging auch im Sportpark für Bandowski weiter. Immerhin machte er in der Vorstadt doppelt so viele Spiele als in Bochum, nämlich 18 in weiteren zwei Jahren. Danach nur noch Regionalliga: erst Steinbach Haiger dann Greifswald. Seit Beginn der neuen Spielzeit ist der 30 Jährige vereinslos und es ist schwer zu sagen, ob er aufgrund seiner Verletzungshistorie nochmal angreifen kann. Diese liest sich wie ein Almanach des Volkssports: 

Kreuzbandriss, Knieprobleme, Prellung am Knie, Grippe, Knie-OP, Rippenbruch, Muskelverletzung, Kreuzbandriss (mal 2), allergische Reaktion, Fußverletzung, Syndesmosebandriss, Ermüdungsbruch, Pfeiffersches Drüsenfieber und Muskelfaserriss. 

In Zahlen sind das 1.643 Tage ohne Fußball beziehungsweise viereinhalb Jahre. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Schade. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Gesundheit fürs neue Jahr. 

Wir lesen uns beim nächsten Türchen.

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Die Adventszeit ist also einerseits die Zeit der Besinnung um das Vergangene Revue passieren zu lassen und andererseits die des Ankommens (lat. advenire). Im Kontext dieses Blogs schwelgen wir also in der Geschichte der Spielvereinigung und stellen uns die Frage: Wer ist denn eigentlich nie so richtig angekommen in der Vorstadt?

8. Türchen: Caleb Clarke

Der Fall Caleb Clarke ist meinem Bruder Leo gewidmet.

Nach einem halben Jahr war Schluss: Servus Caleb!

Es war ein nebliger Abend in der Regionalliga Bayern, als Caleb Clarke das erste Mal auflief – oder besser gesagt: kaum auffiel. Ein kanadisches Talent, einst als Hoffnungsträger für die Vancouver Whitecaps gehandelt, tauchte plötzlich in Haching auf. In der Regio Bayern, versteht sich, nicht die große Bühne. Der Verdächtige war in der Saison 13/14 bereits Gast in dieser Liga – beim FCA. In Augsburg jedoch deutete er mit acht Toren in 26 Spielen an, dass er wusste, wie ein Netz aussieht. Doch das war erst der Anfang einer mysteriösen Reise.  

Wie ein gut geplantes Verbrechen nahm alles seinen Lauf: Winter 2015/16, die SpVgg Unterhaching wird zum nächsten Tatort. Clarke, frisch aus Vancouver und angeblich voller Tatendrang, betritt das Spielfeld. Die Fans waren gespannt, schließlich kam da ein Spieler mit MLS-Erfahrung. Doch statt der erhofften Glanztaten ließ Clarke nur eine Frage zurück: „War er wirklich da?“ Sechs Einsätze, keine Tore, zwei Assists – das könnte man glatt übersehen. Wie der Nebel über dem Hachinger Bach verschwand Clarke im Sommer Richtung Amberg.  

In Amberg, wo der Fußball weniger glitzert als die Hoffnung auf ein ordentliches Bier, trat er in neun Partien an und erzielte ein einsames Tor. Man munkelt, es war ein Sonntagsschuss an einem Mittwoch. Danach? Nichts. Keine Schlagzeilen, keine Transfers, keine Interviews. Caleb Clarke war weg – spurlos.  

Könnte es sein, dass er schlichtweg genug hatte vom Fußball? Oder plant er ein Comeback, so unerwartet wie ein Gegentor in der 90. Minute? Vielleicht trainiert er im Verborgenen, irgendwo in Kanada, auf einem vereisten Bolzplatz, um eines Tages wieder aufzutauchen – und diesmal richtig zuzuschlagen.  

Oder aber, und das ist wohl die wahrscheinlichste Theorie: Der Fall Caleb Clarke bleibt ungelöst, eine Anekdote in den Tiefen der Fußballgeschichte, erzählt von jenen, die sich erinnern, wenn sie den Namen zufällig in einer alten Statistik lesen. „Clarke? War das nicht der Typ, der…?“ Ja, genau der.

Wir sehen uns beim nächsten Türchen.

Auf geht‘s Haching!

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Die Adventszeit ist also einerseits die Zeit der Besinnung um das Vergangene Revue passieren zu lassen und andererseits die des Ankommens (lat. advenire). Im Kontext dieses Blogs schwelgen wir also in der Geschichte der Spielvereinigung und stellen uns die Frage: Wer ist denn eigentlich nie so richtig angekommen in der Vorstadt?

7. Türchen: Jonas Hummels

Die vergangenen Türchen präsentierten hauptsächlich Stürmer, da diese per se einfach an ihren Statistiken messen lassen müssen und somit auch schnell als Flop abgestempelt werden können. Heute geht es jedoch um einen talentierten Verteidiger, der ähnlich wie der Doc, Seppi Welzmüller, körperlich so oft zurückgeworfen wurde, dass er während seiner aktiven Karriere die lange Zeit im Lazarett mit mehr Gehirnjogging als Bergläufen verbracht hat. So ist er heute auch durch seine Karriere nach der Karriere bekannter als zuvor. 

Es ist ein Leben, das man nicht an einer Schablone ausrichten kann: Jonas Hummels, 32 Jahre jung, ein Ex-Fußballer, der mehr Kapitel in seiner Vita hat als ein schwerer Roman. Einst Abwehrchef bei der SpVgg Unterhaching, später ein Mann mit einer Softwarefirma in Atlanta, einem Master in BWL, einem Psychologiestudium und einem Platz im DAZN-Kommentatorenteam. Jonas Hummels, so scheint es, ist überall ein bisschen zuhause – außer auf den eigenen Knien.

Es war der 10. September 2011, ein sonniger Nachmittag, der alles bereithielt: Kampf, Leidenschaft und einen frühen Führungstreffer durch die Herrlich-Elf. Florian Niederlechner sprintete an der Grundlinie entlang, legte auf Avdic zurück, und das 1:0 war besiegelt – ein Bilderbuchstart für Haching. Doch kaum hatte ich damals verschwitzt im Gästeblock auf der Gegengeraden Grund zum Jubeln, zog sich der Schleier des Dramas über das Spiel: Kapitän Jonas Hummels ging nach einem Zweikampf mit Offenbachs Hesse zu Boden. Kein Foul, kein böses Spiel – aber ein Knie, das nicht mehr mitmachen wollte. Nach nur zwölf Minuten musste Hummels raus. Während Winkler aufs Feld kam, begann für Hummels eine Odyssee, die mehr mit Ärzten als mit Kopfballduellen zu tun hatte. Die Diagnose? Kreuzbandriss. Die Saison war für ihn gelaufen, bevor sie richtig begonnen hatte.

Hummels wurde dennoch ein Fixpunkt im Unterhachinger Kader. Zumindest, wenn er spielte. Was selten genug vorkam. „Ich habe in zwei Saisons nur dreieinhalb Spiele gemacht“, resümiert er trocken. Statt Trainingseinheiten mit der Mannschaft wurden es Sitzungen in Reha-Kliniken, statt Jubelläufen um den Platz wurden es Schmerzen und Ibus. Immer wieder Ibuprofen.

Sein bitterer Abschied aus dem aktiven Fußball kam 2015. Pokal-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen, das Datum hat sich in sein Gedächtnis eingebrannt: 15. Dezember. Hummels saß auf der Bank, das Knie schmerzte, die letzte Operation lag nur wenige Monate zurück. Der Trainer ließ ihn nicht spielen. Jonas Hummels, einst Hoffnungsträger der SpVgg, stand zwar noch im Kader – aber auch das war ein Abschied auf Raten. Nach sieben Knie-Operationen in vier Jahren voller Schmerzen zog er 2016 den Schlussstrich. „Ich wusste, ich kann den Kampf nicht gewinnen“, sagt er heute. Kein Groll, keine Klage – nur ein nüchternes Fazit.

Was macht man nach so einem Ende? Abstand. Und das nahm Hummels, mit allem, was dazugehört. Er studierte Psychologie, vertiefte sich in Arbeits- und Organisationspsychologie und hängte noch einen Master in BWL hintendran. Weil man ja nie weiß, wo die Reise hingeht.

Hummels gründete 2017 eine Softwarefirma in Atlanta. Die Story dahinter? Ein bisschen wie er selbst: unkonventionell. Während seiner Hachinger Zeit knüpfte er Kontakte zu Atlanta United, ein Wechsel platzte wegen seiner Verletzungen. Doch der Kontakt zu einem Deutsch-Amerikaner, der Anteile am Klub hielt, blieb. Gemeinsam gründeten sie eine Firma, die heute 35 Mitarbeiter hat. Hummels, der Nicht-Techie, ist dort für Marketing, Vertrieb und Sponsorensuche zuständig. „Ich lerne jeden Tag“, sagt er. Das klingt wie Hummels: neugierig, offen, bereit für das nächste Abenteuer.

Natürlich ist der Fußball geblieben, auch wenn er jetzt eher vor der Kamera stattfindet. Als Co-Kommentator bei DAZN begeistert Hummels mit seiner Expertise. Er spricht, wie er spielt – klug, überlegt, aber auch mit einem Hang zur präzisen Pointe. Man merkt: Der Mann hat seine Nische gefunden.

Jonas Hummels wird wohl nie auf 300 Bundesliga-Spiele zurückblicken können. Aber er hat etwas, das viele andere nicht haben: eine Geschichte, die sich nicht in Zahlen zusammenfassen lässt. Ein Talent, das nie ganz aufgehen konnte – und doch so viele Facetten in seinem Leben gefunden hat. Er ist Unternehmer, Psychologe, Kommentator und immer noch der Mann, der mit 21 Jahren Kapitän einer Profimannschaft war. Und der jetzt sagt: „Mir geht es super.“ Ein Satz, der mehr wert ist als jede Statistik.

Wir sehen uns beim nächsten Türchen.

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Die Adventszeit ist also einerseits die Zeit der Besinnung um das Vergangene Revue passieren zu lassen und andererseits die des Ankommens (lat. advenire). Im Kontext dieses Blogs schwelgen wir also in der Geschichte der Spielvereinigung und stellen uns die Frage: Wer ist denn eigentlich nie so richtig angekommen in der Vorstadt?

6. Türchen: Manuel Fischer

Heute hat uns der Nikolaus ein weiteres Wunderkind in die Stiefel gesteckt, das den großen Durchbruch im 11 gegen 11 nicht gepackt hat:

Manuel Fischer – einst das strahlende Versprechen des deutschen Fußballs. Als 17-Jähriger debütierte er für den VfB Stuttgart in der Bundesliga, krönte sich in der A-Junioren-Bundesliga zum Torschützenkönig und schoss die deutsche U17 mit einem goldenen Treffer zum Europameistertitel. Was für ein Start! Doch wie so oft im Fußball erwies sich der Weg zum Erfolg als verschlungener Pfad. Der vielversprechende Stürmer, der einst Tore wie am Fließband erzielte, wurde zum Wanderer zwischen den Welten des Profifußballs.

2012 wagte Fischer den Schritt zu Unterhaching in die 3. Liga, ein Neustart, der große Hoffnungen weckte. Doch statt durchzustarten, schien er eher zu stolpern. Drei Tore in zwölf Spielen – nicht gerade die Quote, die man von einem Stürmer seiner Klasse erwartete. Ein kleiner Lichtblick: In der zweiten Mannschaft bewies er mit zehn Treffern in neun Spielen, dass er das Toreschießen nicht völlig verlernt hatte. Doch der Funke wollte bei den Profis einfach nicht überspringen. Vielleicht lag es an der fehlenden Spielpraxis, vielleicht am Druck, oder vielleicht passte Unterhaching einfach nicht zu Fischers Spielweise. Bereits im Winter war Schluss: Fischer und der Klub trennten sich „einvernehmlich“ – ein Euphemismus, der im Fußball so oft das Scheitern kaschiert. Fischer wechselte zur SG Sonnenhof Großaspach in die Regionalliga, um dort neu anzugreifen.  

Nach Unterhaching folgten zahlreiche Stationen – von den Stuttgarter Kickers und dem FC 08 Homburg über Tebe Berlin. Fischer suchte die Herausforderung und wurde zum klassischen „Weltenbummler“ in den Niederungen des deutschen Fußballs. In den unteren Ligen erzielte er hier und da noch Treffer, doch die glorreiche Zukunft, die ihm einst prophezeit wurde, blieb aus.  

Dafür entdeckte Fischer seine Leidenschaft für den Futsal. In der Futsal-Bundesliga und sogar in der deutschen Nationalmannschaft zeigte er erneut sein Können – allerdings auf kleinerem Spielfeld und mit deutlich weniger Aufmerksamkeit als in seinen Jugendtagen.  2024 kehrte Fischer ins Rampenlicht zurück – wenn auch in ungewohnter Form. In der von Lukas Podolski und Mats Hummels ins Leben gerufenen Baller League, einem modernen Hallenfußballformat, wurde Fischer gedraftet. Der mittlerweile 34-Jährige fand sich plötzlich im Team „Streets United“ wieder – an der Seite von Sascha Bigalke, seinem ehemaligen Weggefährten aus Hachinger Zeiten, der in diesem Format ansonsten nichts zu suchen hat. „Das kommt dem Straßenfußball sehr nahe“, schwärmt Fischer, der für solche Spielformen eine Schwäche hat. Der kleine Platz ohne Bande bot Fischer den perfekten Raum, um seine verbliebenen Qualitäten auszuspielen. „Ich finde das cool, das macht einfach Spaß“, sagt er über das Turnierformat, das Ex-Profis und Amateurspieler zusammenbringt. Dass Fischer mit ehemaligen Weltstars wie Podolski als Teamchef spielte, schien ein kleiner Trost dafür zu sein, dass seine Karriere nicht ganz so glamourös verlief wie erhofft.  

Auch abseits der Baller League bleibt Fischer dem Fußball erhalten. Als Trainer seines Heimatvereins TSV Weilimdorf in der Landesliga Württemberg gibt er sein Wissen an die nächste Generation weiter. Und wenn Not am Mann ist, springt er sogar selbst ein – zuletzt unfreiwillig als Torwart, ein ungewohnter Anblick für den einstigen Topstürmer. „Ich hoffe, dass das nicht mehr vorkommt“, sagt er.  

Manuel Fischers Karriere gleicht einer Achterbahnfahrt: vom gehypten Talent über die Durststrecken inklusive Unterhaching bis hin zum leidenschaftlichen Amateurspieler und Trainer. Er mag die ganz große Bühne verpasst haben, doch seine Liebe zum Fußball ist ungebrochen. Ob im Futsal, in der Baller League oder als Coach – Fischer zeigt, dass Fußball mehr ist als nur Tore und Titel. Es ist eine Leidenschaft, die für immer bleibt.

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Die Adventszeit ist also einerseits die Zeit der Besinnung um das Vergangene Revue passieren zu lassen und andererseits die des Ankommens (lat. advenire). Im Kontext dieses Blogs schwelgen wir also in der Geschichte der Spielvereinigung und stellen uns die Frage: Wer ist denn eigentlich nie so richtig angekommen in der Vorstadt?

5. Türchen: Marc Nygaard

Das fünfte Türchen geht wieder zurück in den legendären Transfersommer 2010, als Unterhaching, neben dem bereits vorgestellten Gunnlaugsson, einen noch imposanteren Stürmer für den 3. Liga-Kader von Augenthaler gewinnen konnte. Den großen Mann für die kleinen Momente: Marc Nygaard. Doch beginnen wir am Anfang.

Marc Nygaards Karriere war geprägt von einer Vielzahl internationaler Stationen, die von Dänemark über die Niederlande, Italien, England bis nach Deutschland führten. Besonders bei Randers FC in der dänischen Superliga blühte er auf, erzielte in der Saison 2008/09 beeindruckende 16 Ligatore und empfahl sich als kopfballstarker Strafraumspieler mit internationaler Erfahrung. Genau diese Qualitäten ließen die Fans der Vorstädter hoffen, als der Däne 2010 verpflichtet wurde. Mit seiner imposanten Größe und dem Ruf, entscheidende Treffer erzielen zu können, galt er als Hoffnungsträger für eine Mannschaft, die nach Offensivpower suchte.

Es gibt Fußballer, die schreiben Geschichte – und dann gibt es jene, die einfach nur den Spielbericht füllen. Bei Marc Nygaard, dem 1,96 Meter großen dänischen Sturmtank, schien in der Saison 2010/11 bei Haching eher Zweiteres der Fall gewesen zu sein. Drei Tore in der gesamten Saison gelangen dem Langen, sechs Scorerpunkte – und das bei einem Spieler, der in der Luft so dominant sein sollte wie ein Stiefler gegen Grundschüler. Doch manchmal scheitert auch der größte Turm an einem Bauern.  

Besonders kurios: Zwei seiner sechs Scorerpunkte sammelte Nygaard ausgerechnet bei der denkwürdigen 2:7-Niederlage gegen Hansa Rostock. Während sich der Rest der Mannschaft defensiv im kollektiven Tiefschlaf befand, steuerte der Däne immerhin einen Hauch Offensivgeist bei. Mit einem Tor und einer Vorlage zeigte er in diesem Spiel, dass er durchaus in der Lage war, aufzufallen – wenn auch leider zur falschen Gelegenheit. Es war, als hätte er kurz aufblitzen lassen wollen, wofür er eigentlich geholt wurde: Präsenz, Wucht und Kopfballstärke. Doch am Ende blieben es nur Zahlen in einer bitteren Niederlage, die selbst im Archiv von unserhaching eher gemieden wird.  

Generell lief die Saison für Nygaard wie ein Kopfball gegen den Pfosten. Während man von einem Spieler seiner Statur erwartet, dass er mindestens in der dritten Liga für Angst und Schrecken sorgt, musste der Däne häufiger verletzungsbedingt passen. Muskuläre Probleme im Oberschenkel und das ein oder andere Wehwehchen hielten ihn davon ab, wirklich durchzustarten. Und wenn er auf dem Platz stand, war er meist so präsent wie eine Giraffe im Nebel.  

Am Ende seiner Hachinger Zeit bleibt Marc Nygaard vor allem als Symbol für die alte Fußballweisheit in Erinnerung: Größe allein gewinnt keine Spiele. Und wie so oft im Fußball passten Anspruch und Wirklichkeit nicht recht zusammen – und Nygaard wurde eher zur Anekdote als zur Legende in Haching.

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Die Adventszeit ist also einerseits die Zeit der Besinnung um das Vergangene Revue passieren zu lassen und andererseits die des Ankommens (lat. advenire). Im Kontext dieses Blogs schwelgen wir also in der Geschichte der Spielvereinigung und stellen uns die Frage: Wer ist denn eigentlich nie so richtig angekommen in der Vorstadt?

4. Türchen: Markus Weinzierl

Der Beweis: Weinzierl im Einsatz für Unterhaching gegen seinen Ex-Klub

Für das vierte Türchen schreibt der Fußball eine der besten Kurzgeschichten. Markus Weinzierls Abstecher zur SpVgg Unterhaching ist eine davon – oder vielmehr ein Kapitel, das so schnell gelesen ist, dass man zweimal hinsehen muss, um sicherzugehen, dass es wirklich passiert ist. Vier Einsätze, keine Tore, ein Winterwechsel: Das war’s. Doch diese Episode war so prägnant, dass sie fast wie ein komödiantischer Zwischentitel in seiner Karriere wirkt.  

Aber machen wir uns nichts vor: Markus Weinzierl war mehr als nur ein Spieler für zwischendurch. Sein Weg durch die Fußballwelt begann in seiner Heimat Niederbayern, führte ihn über die Amateure des FC Bayern München und dann in die zweite Liga, wo er für die Stuttgarter Kickers auflief. Nach seinem kurzen Hachinger Intermezzo wurde Regensburg zu seiner Bühne – und bald darauf zu seiner Trainer-Wiege.  

Nach einer Knieverletzung, die seine aktive Karriere sehr früh beendete, kehrte er beim SSV Jahn an die Seitenlinie zurück, zunächst als Co-Trainer und ab 2008 als Chef. Dort bewies Weinzierl, dass er nicht nur auf dem Spielfeld Akzente setzen konnte. 2012 führte er den Jahn in die Zweite Liga und legte damit den Grundstein für seine Karriere in der Bundesliga. Als Trainer des FC Augsburg schrieb er eines der schönsten Kapitel seiner Laufbahn, die einer Kurzgeschichte entwachsen ist: Klassenerhalt, Aufstieg in die oberen Tabellenregionen und schließlich die historische Europa-League-Qualifikation.  

Natürlich waren nicht alle seiner Stationen von Erfolg gekrönt. Weder Schalke noch Stuttgart noch Nürnberg brachten das erhoffte Glück – aber das gehört zur Trainerlaufbahn dazu. Und wenn der Fußball eines gezeigt hat, dann das: aufgewärmte Semmeln sind immer gefragt und so ist Weinzierl seit diesem Sommer der sportliche Leiter des FC Bayern Campus, unserer Zweitvertretung sozusagen. 

Vielleicht war Unterhaching nur ein Prolog für Weinzierls wahres Wirken: das Trainerdasein. Aber irgendwie bleibt dieser Vier-Spiele-Ausflug ein Sinnbild für die Unberechenbarkeit des Fußballs. Man startet mit großen Plänen – und landet kurz darauf auf einer ganz anderen Bühne. Zumindest eines kann dabei gelernt werden: Selbst die kürzesten Kapitel können Teil einer großen Geschichte werden.

Wir sehen uns beim nächsten Türchen.

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Die Adventszeit ist also einerseits die Zeit der Besinnung um das Vergangene Revue passieren zu lassen und andererseits die des Ankommens (lat. advenire). Im Kontext dieses Blogs schwelgen wir also in der Geschichte der Spielvereinigung und stellen uns die Frage: Wer ist denn eigentlich nie so richtig angekommen in der Vorstadt?

3. Türchen: Garðar Gunnlaugsson

Am Boden: Garðar Gunnlaugsson

Türchen drei, Stürmer drei. Der Transfersommer 2010 liest sich rückblickend wie ein schlimmer Fiebertraum, Markus Schwabl wird bestimmt ein Lied davon singen können. Und wer weiß, ob in diesem Adventskalender noch der ein oder andere ein prominentes Plätzchen verdient hat. 

Zurück zum isländischen Corpus Delicti. Gunnlaugsson kam als 28 Jähriger mit der Erfahrung aus der österreichischen Bundesliga, der schottischen Premiership, der schwedischen Allsvenskan, der bulgarischen A Grupa und nicht zuletzt aus der Champions League Quali. Gemeinsam mit Sturmpartnern Mijo Tunjic und Marc Nygaard soll Garðar für Klaus Augenthalers Offensive für mächtig Furore sorgen. Doch seine damalige Frau, Ásdís Rán Gunnarsdóttir, ihres Zeichens isländisches Supermodel und jüngst Präsidentschaftskandidatin, sorgte bei meinem damaligen jugendlichen Ich für mehr Furore. Bezeichnend dafür ist die Meldung des Münchner Merkurs aus dem Februar 2011: „Bei Gardar Gunnlaugsson ist endlich der Knoten geplatzt. Der längst als Fehleinkauf abgestempelte Stürmer hatte mit seinem wichtigen Führungstor gegen den VfR Aalen nach sieben Monaten Anlauf endlich Grund zur Freude.“

7 Monate dauerte es bis zu seinem ersten und einzigen Treffer für Unterhaching. Keine 5 Monate später war das Kapitel auch wieder zu Ende und Gunnlaugsson zog es, nach halbjähriger Vereinslosigkeit, zurück zu seinem isländischen Ausbildungsklub ÍA Akranes wo er es insgesamt auf 199 Spiele und 80 Tore brachte. Eine respektable Quote.

Wir sehen uns beim nächsten Türchen.

Auf geht‘s Haching!

MoneySchwabl Adventskalender

Servus mitanand,

das Jahr neigt sich dem Ende zu und schon ist die Adventszeit da, jene magische Periode, in der Menschen panischer Einkäufe tätigen als Bundesliga Manager am Deadline-Day und Jörg aus der Buchhaltung nach dem sechsten Glühwein seine deutsche Hüfte schwingt. Adventskalender öffnen dabei eine eigene Dimension des Zaubers: Türchen um Türchen kämpft man sich durch, in der Hoffnung, dass sich hinter einem Türchen des Bayernlos-Adventskalenders die sehnsüchtig erwartete Frührente verbirgt. Doch ob Schoki, Beauty-Produkte oder Mini-Spirituosen – der Kalender ist längst zum ultimativen Spiegel unserer Konsumgesellschaft geworden. Besinnlichkeit in 24 Häppchen, bei denen sich die wahre Frage stellt: Was machen wir eigentlich an den restlichen 341 Tagen?

Die Adventszeit ist also einerseits die Zeit der Besinnung um das Vergangene Revue passieren zu lassen und andererseits die des Ankommens (lat. advenire). Im Kontext dieses Blogs schwelgen wir also in der Geschichte der Spielvereinigung und stellen uns die Frage: Wer ist denn eigentlich nie so richtig angekommen in der Vorstadt?

2. Türchen: Felix Schröter

Hinter dem zweiten Türchen, das dem ersten folgt wie ein Schatten, steht passenderweise ein Stürmer, der „der Schleicher“ genannt wurde. Ob dieser Spitzname für einen Fußballer nun mit den glanzvolleren wie „der Bomber“, „der Kannibale“ oder „der Lord“ mithalten kann und ob dieser als Selbst- oder Fremdbezeichnung entstanden ist, kann in diesem Format nicht geklärt werden. Doch der Schleicher, Felix Schröter, zeigt direkt auf, wie ein „Nicht-Ankommen“ bei einem Verein im Gegensatz zum gestrigen Stürmer auch funktionieren kann. Denn Schröter verbrachte nicht 38 Tage bei uns, sondern ganze zwei Jahre. Gespielt und getroffen hat er auch, zumindest im ersten Jahr. Felix Schröter steht deshalb sinnbildlich für Spieler, denen eine gute Karriere prognostiziert wurde und natürlich über die Maßen talentiert waren, aber nie so richtig im Profifußball angekommen sind. Der gebürtige Ulmer, der über Stuttgart und Hoffenheim den Weg in die Knappenschmiede fand, war eine der heißesten Aktien seines Jahrgangs. Unglaubliche 38 Scorer in 32 Spielen für die U19 von Schalke sprechen hier eine ganz eigene Sprache und sorgten auch direkt für die Meisterschaft in der A-Jugend, welche er gemeinsam mit Leroy Sane und Thilo Kehrer feiern konnte. Direkt im darauffolgenden Jahr wurde er dann von den Königsblauen nach Heidenheim verliehen (ja damals war Schalke besser). Dort konnte er sich bei Coach Frank Schmidt nicht durchsetzen und seine Zeit mündete in lediglich drei Kurzeinsätzen an der Brenz. Zurück in Gelsenkirchen kickte er für die zweite Mannschaft in der Regionalliga West, wobei auch hier der Knoten nicht platzen wollte, sodass Schröter einen Neuanfang bei Illertissen wagte. 16 Tore in 33 Spielen für den damals 22 Jährigen riefen Manni auf den Plan und der talentierte Stürmer sollte nun über Unterhaching endgültig im Profifußball ankommen. Die erste Saison in Rot-Blau war vielversprechend: 33 Spiele 8 Tore und 4 Assists, dazu der Klassenerhalt und Platz 11 in der dritten Liga. Die darauffolgende Saison gilt inzwischen als rotes Tuch in Hachinger Kreisen und der Durchbruch für Schröter im Profifußball erlitt einen weiteren Rückschlag. Der Schleicher hat sich für seinen weiteren Karriereweg nun komplett anders orientiert und wagte den Schritt nach Norwegen. Ausgenommen eines kurzen Abstechers in die USA zu den Tampa Bay Rowdies (haha) spielt der heute 28 Jährige noch immer für den FK Jerv in Norwegen. Wer etwas mehr darüber wissen möchte, sei der Artikel von transfermarkt ans Herz gelegt: https://www.transfermarkt.de/ex-s04-talent-schroter-innerlicher-druck-quot-und-neustart-in-norwegen-wollte-einfach-raus-quot-/view/news/402767

Wir sehen uns beim nächsten Türchen.

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