Servus mitanand,
zum nächsten Ausblick, der aus zeitlichen Gründen heute etwas kürzer als gewohnt ausfällt. Es geht nämlich in die erste englische Woche in der dritten Liga, dem finanziellen Sorgenkind des deutschen Profifußballs. Dass hier keine englischen Verhältnisse herrschen, wird am letzten Saisonreport des DFB aus der Saison 2021/22 (der nächste wird im Januar 2024 erwartet) deutlich. Lediglich VIER Vereine (ohne Zweitvertretungen) erzielten damals einen positiven Jahresüberschuss. Der Vorsitzende des „Ausschuss 3. Liga“, Tom Eilers sieht es zwar ähnlich und meint einerseits „nur vier Vereine haben einen Saisonüberschuss erwirtschaftet. Das ist eine Entwicklung, die wir genau im Blick behalten müssen“, aber gleichzeitig „die 3. Liga ist weiterhin eine Erfolgsgeschichte und sehr attraktiv“. Hmm denke ich mir da, irgendwie passt das doch nicht zusammen.
Denn durch Fernsehgelder in Höhe von 1,31 Millionen Euro kann ein durchschnittlicher Club circa ein Viertel des Jahresetats decken, der eben bei 4,49 Millionen liegt. Jüngst wurde bei uns bekannt, dass Manni mit einem Etat von 2,5 Millionen für die Rückkehr in die dritthöchste Spielklasse rechnet. Damit ist es wohl kein finanzieller Harakiri, aber dennoch ein Wagnis. Obendrauf kommt noch die erwartete Strafe für die fehlende Pro-Lizenz unseres Trainers Marc Unterberger, womit ich zum eigentlichen Thema dieser Zeilen gelange.
Ich unterstütze die Kritik am DFB an der Auswahl der lediglich 16 Trainer pro Jahr, welchen es zukünftig erlaubt sein wird, Profi-Teams zu trainieren. Spezlwirtschaft und künstliche Verknappung sind hier die passenden Stichworte. Ex-Profis, welche eine halbwegs annehmbare Vita vorzeigen können, ohne selbst ein Team trainiert zu haben, bekommen den Lehrgang praktisch geschenkt. Kein Wunder, dass sich das Trainerkarussell, wie am Bürgerfest in Haching, immer um die gleichen dreht. Ich finde, wenn ein Verein frühzeitig, wie die Beispiele Unterberger oder dem VfB Lübeck Coach zeigen, bekannt gibt, das Risiko im Profibereich mit einem subjektiv talentierten Übungsleiter einzugehen, müssten sie automatisch zum kommenden Lehrgang ohne Strafe zugelassen werden.
Unser Präsi macht das in der öffentlichen Wahrnehmung dann natürlich mehr als geschickt, wenn er mit witzigen Sprüchen, ohne dabei den DFB ins Visier zu nehmen, eine Lobby in Fußballdeutschland findet, die es auch nicht nachvollziehen kann, dass die bodenständigen Vorstädter ihren Traum der Jugendförderung nicht ungestraft erfüllen kann. Da bleibt als Hachingfan nur die Hoffnung, bei den DFB Entscheidungsfindern einen wunden Punkt zu treffen und diese, nach der Sichtung diverser TV-Beiträge von Manni, Unterberger nach dem 27. August zum Lehrgang in Frankfurt einladen. Sonst sind wir mit 143.000 Euro direkt über 5% des geplanten Etats los und hätten wohl damit direkt den Welttrainer Michael Frontzeck verpflichten können.
Die Mannschaft des bayrischen Will Still (diverse Medien berichteten) versucht heute ebenfalls den wunden Punkt der Zweitvertretung des SC Freiburg zu treffen. Nach lediglich einem Punkt in den ersten beiden Begegnungen scheint dieser jedoch nicht ganz so verborgen. So setzen die Breisgauer passend zur Streich-Elf in der Bundesliga auf intensives Pressing und tiefe Bälle und Läufe im Umschaltverhalten. Mit einem etwas defensiveren Ansatz und der gewohnten Zweikampfführung könnte die junge Truppe schnell auf Granit beißen. Dabei könnten unser ebenfalls schnelles Umschaltspiel mit langen Bällen die hochstehende Kette vor große Probleme stellen. Was in Wirklichkeit passieren wird, kann uns aber nicht einmal die Orakel-Krake Paul vorhersagen, deshalb dazu mehr in der nächsten Analyse, welche gleichzeitig der Ausblick zum Heimspiel gegen unsere Ex-Aushängeschilder Luca Marseiler und Christoph Greger sein wird.
Wir lesen uns die Tage.
Auf geht‘s Haching.