16. Spieltag: TSV 1859 München – SpVgg Unterhaching 0:1

Servus mitanand, 

morgen morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute. Ein Sprichwort, das zu mir passt, wie Hobschi auf den Ballermann. Dies ist im Endeffekt auch die einzig relevante Erklärung zum Stillstand dieser Seite. Es ist keineswegs so, dass ich keine Lust mehr hätte, meinen Develey-Seinf an euch Bratwürste dazuzugeben oder mir die Ideen ausgehen würden. Der einzige Grund, warum diese Seite so leer ist, wie der Trophäenschrank von den Tottenham Hotspurs, ist die Selbstorganisation meiner Wenigkeit. Vielleicht habe ich mich einerseits mit dem Anspruch an mich auch einfach übernommen, zwei Artikel in der Woche posten zu wollen, andererseits mit dem Wunsch euch hier detaillierte Spielanalysen zu präsentieren, was einfach zu zeitintensiv neben meiner Erwerbsarbeit und dem bescheidenen Privatleben war. Von dieser Strategie werde ich mich deshalb nun verabschieden und diesen Blog mit vier Artikeln pro Monat und abwechslungsreicheren Themen für euch füllen (mehr dazu bald auf meiner Instagramseite). 

Der letzte Artikel ist zwar nun schon ein Weilchen her, doch stellt dieser Zeitraum keinen Vergleich zum letzten Sieg über die Blauen in einem Pflichtspiel dar. Ganze 17 (!!!!) Jahre ist es her, als im Sportpark das legendäre 5:1 gefeiert werden konnte. Die Begegnung am vergangenen Samstag steht diesem Spiel jedoch in nichts nach, hatte es doch alles, was ein Derby braucht: den Führungstreffer durch den Kanisterschädel Fetsch, strittige Schiedsrichter-Entscheidungen, einen Elfmeter, einen Platzverweis und zu guter letzt ein Kampf auf seifigem Boden bei einem Schneesturm. Mein Fußballherz schlug dementsprechend bis zum Anschlag nach oben. Auch die Spezialtrikots von Uhlsport fand ich, bis auf die Schriftart der Nummern, persönlich sehr gelungen. Leider war ich wie so viele zu spät dran, um mir noch eins zu krallen. Roooaaar!

Eine Analyse ist für dieses Spiel obsolet, da viel über Kampf und 50/50 Situationen entschieden wurde und ich mir dieses Spiel ohnehin nicht nüchtern (auch im Sinne von unparteiisch) angucken kann. Doch trotzdem soll der Fokus des heutigen Artikels auf den beiden Vereinen des vergangenen Spieltags liegen. Denn jeder weiß, dass München ein Dorf ist. Spätestens nachdem dir im Schlagergarten dein Vorgesetzter trotz Krankschreibung zuprostet. Ähnlich verhält es sich in der Chronik von Spielern, die sowohl in Giesing als auch in Unterhaching unter Vertrag standen. Deshalb gibt es die erste Ausgabe der Rubrik „Moneys-Traumelf“ heute mit Spielern, die beide Trikots in ihrer Karriere überstreiften. (Nur Spieler ab der Saison 99/00)

Für die Aufstellung habe ich mich für ein 4-4-2 mit enger Raute entschieden, nicht etwa aus taktisch Gründen, sondern weil ich die folgenden Spieler unbedingt unterbringen wollte.

TW: Die Auswahl an Torhütern ist im Spielerpool nicht groß, die Wahl wäre aber ohnehin auf den Keeper gefallen, der großen Anteil am Bundesligaaufstieg hatte und später durch Gerhard Tremmel zwischen den Pfosten verdrängt wurde. Direkt nach der Abstiegssaison wechselte er zu den Löwen und ist dort bis heute tätig, inzwischen als Nachwuchskoordinator. Ganze 184 Mal hütete er das Tor der Vorstädter.

RV: Who else? Markus Ausflug nach GIesing war zwar eher eine kurze Geschmacksverirrung, dennoch würde er sich wohl in beinahe jedem meiner Dreamteams einen Platz verdienen. Inzwischen hat der gebürtige Tegernseer 282 Spiele bei Haching auf dem Buckel, für die 60er 360… Minuten

IV: Der Maskenmann, Necat Aygün! Unvergessen ist sein Doppelpack in der Allianz Arena beim legendären 1:4. 59 Spiele für Unterhaching und 45 für die Erste von 1860. 

IV: Maxi Nicu machte neben seinen 70 Bundesligaspielen für Hertha und Freiburg, 27 für Sechzig und 105 für Rot-Blau. Für mich eine absolute Vereinsikone.

LV: Hier mangelt es auch etwas an Alternativen. Aber Stefan Buck hilft auf dieser Position alleine wegen seines Doppelpacks, wie Aygün auswärts, beim 5:1 Heimsieg links hinten aus. Alternative wäre der sehr verletzungsgebeutelte Bandowski gewesen. 

DM: Apropops Verletzungen. Als abkippende 6 muss Dominik Stahl in diese Elf. Der Mittelfeldspieler, liebevoll „Dombo“ genannt, bestritt 131 Spiele für 1860 und 123 für uns. 

ZM: Roman Tyce darf als 25-facher tschechischer Nationalspieler hier nicht fehlen. Seine Workrate war unglaublich. Später trainierte er noch die U19 der SpVgg. 157 mal für 1860 und 85 für Unterhaching auf dem Rasen. Die meisten davon für den Trainer dieser Traumelf.

ZM: Goran Šukalo kam im zarten Alter von 21 aus Slowenien nach Unterhaching. Dass er zweifelsohne zu den Legenden der zweiten Bundesliga zählt, ist offensichtlich. Insgesamt stand er 302 Spiele im Unterhaus auf dem Platz. Für die Vorstadt spielte der kopfballstarke Mittelfeldmann 99 Partien. Für 1860 genau 1.

ZOM: Wem der Name Savio Nsereko nichts sagt, sollte ihn sofort googeln. Eines der größten Talente des deutschen Fußballs darf natürlich in moneys Traumelf nicht fehlen. 10 Spiele für West Ham United in der Premier League sprechen eine eigene Sprache. Leider gelang ihm aufgrund zahlreicher Eskapaden nie der Durchbruch. Kurios: Neben der SpVgg war der heute 34-Jährige auch als Spielertrainer bei Fortuna Unterhaching „aktiv“. Heute lässt er sein Talent beim BSC Sendling aufblitzen.

ST: Michal Kolomaznik spielte immerhin 3 Mal für Tschechien. Für Unterhaching netzte er 12 Mal in 52 Spielen. Für die Blauen sind es 21 Tore in 53 Spielen.

ST: Last but absolutely not least. No Hain, no Party. Hier muss ich wirklich nichts mehr dazu sagen. Eine absolute Legende! Der inzwischen in Neuseeland lebende Haino (1 Spiel für Manukau United FC) machte für Haching unglaubliche 92 Tore in 171 Spielen. Bei Sechzig gelang ihm lediglich 1 Treffer in 29 Partien. 

Trainer: Werner „Beinhart“ Lorant. Der charismatische Choleriker ist einfach Kult!

Auswechselbank: Torben Hoffmann, Stefan Frühbeis, Danny Schwarz, Miroslav Stevic, Sebastian Meier, Ludwig Kögl, Mathias Fetsch

Am kommenden Freitag geht es gleich weiter gegen den Hallescher FC. In der aktuellen Form hoffe ich, dass bis zur Winterpause noch der ein oder andere Punkt den Weg hinter unseren Namen in der Tabelle findet. Wer fehlt euch in der Traumelf und wie würdet ihr aufstellen?

Wir lesen uns nächste Woche.

Auf gehts Haching!